Alle Artikel mit dem Schlagwort: heinz helle

Kurz und knapp rezensiert im November!

In diesem Monat geht es um Ängste und deren Überwindung, das Känguru, das Schlechte und eine besondere Art der Erinnerung. Nachdem Was man von hier aus sehen kann im Jahr 2017 ein unerwartet großer Publikumserfolg wurde, hat Dumont sich entschieden, auch ältere Werke von Mariana Leky, im Design an den Bestseller angepasst, neu aufzulegen. 2004 erschien der Debütroman Erste Hilfe, der in Tonfall und Stil schon viel von dem erkennen lässt, was Leky später ausmachen wird. Im Mittelpunkt stehen Sylvester, die Erzählerin und Matilda, die eines Tages plötzlich von Panik überfallen wird, als sie versucht, eine Straße zu überqueren. Was, wenn sie plötzlich mitten auf der Straße verrückt wird? Was ist, wenn alle das sehen? Matildas Angst wird so übermächtig, dass sie kaum aus dem Haus gehen kann und auf Anraten ihrer mindestens ähnlich neurotischen Freunde professionelle Hilfe sucht. Wer bei Leky völlig realistische Schilderungen eines Lebens mit krankhafter Angst erwartet, sucht an der falschen Stelle. Erste Hilfe ist naiv erzählt, verspielt, humorvoll angesichts der schwierigen Lage. Ähnlich wie auch Was man von hier aus …

Heinz Helle – Eigentlich müssten wir tanzen

In Heinz Helles neuem Roman “Eigentlich müssten wir tanzen” ist die Welt, wie wir sie kennen, aus den Fugen geraten. Sie gleicht einem zerstörten Kriegsgebiet, wenn die Ursache der verheerenden Zerstörung auch im Unklaren bleibt. Für die fünf jungen Männer, die ihr Wochenende auf einer Berghütte verbringen, ist dieser Ausflug lebensrettend. Aber wie lebt es sich in einer Welt, die nur noch aus Zerstörung, Elend und Einsamkeit besteht? Was bleibt übrig von Mensch, Kultur und Zivilisation? Ein eindringliches, lakonisches und trotz aller Ödnis sehr intensives Buch. Kürzlich ließ ein Wetterdienst verlauten, in naher Zukunft könnte ein Meteorit die Erde auslöschen. Die Ankündigung des nahenden Weltuntergangs hat Tradition, auch wenn sie überwiegend friedfertig belächelt wird. Die Welt ist selbstverständlich, solange wir nicht vom Gegenteil überzeugt werden. So wie Drygalski, Fürst, Gruber, Golde und der Ich-Erzähler in Heinz Helles “Eigentlich müssten wir tanzen”. Eigentlich wollten sie auch nur ein Wochenende auf einer verschneiten Berghütte verbringen und retten sich damit unwissentlich, ja zufällig ihr Leben. Als sie die Hütte verlassen, um den Nachhauseweg anzutreten, sehen sie das Dorf …