Alle Artikel mit dem Schlagwort: dumont verlag

Bloggertreffen bei DuMont!

Knapp eine Woche nach dem vom DuMont Verlag, genau genommen von Katharina Waltermann, initiierten Bloggertreffen im Kölner Neven-DuMont-Haus, komme nun auch ich dazu, meinen Bericht zu schreiben. Eines ist jedenfalls gewiss: Mit dieser Aktion hat der DuMont-Verlag Neuland betreten, von dem zu hoffen ist, dass auch andere Verlage es zukünftig entdecken. Denn es scheint sich abzuzeichnen, dass nicht nur Rezensionen in einschlägigen Feuilletons, sondern auch in ganz privaten Blogs immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zwanzig Blogger (inklusive einiger Begleitpersonen) betraten am 23. August gegen 14:00 Uhr das riesige Neven-DuMont-Haus, in dem nicht nur der Buchverlag, sondern auch zahlreiche Zeitungsredaktionen und der Kalenderverlag beheimatet sind. Ja, zu unserer Überraschung ist die Abteilung des Buchverlags, gemessen am architektonischen Volumen dieses Gebäudes, fast zum Verlieben klein und charmant. Vor dem Konferenzraum erhalten wir unsere kleinen Namensschilder und werden beim Eintreten von überraschend vielen Mitarbeitern des Verlags unheimlich freundlich und offenherzig empfangen. So begrüßte uns beim Eintreten sofort Jochen Große-Entrup, zuständig für Vertrieb und Marketing, Frau Waltermann hatte uns bereits beim Eintreten in Empfang genommen und durch die gläsernden …

[5 lesen 20] Judith Kuckart – Wünsche

Judith Kuckart ist eine deutsche Autorin, Regisseurin und Choreographin. Sie studierte Literatur – und Theaterwissenschaften in Köln und Berlin, arbeitete als Assistentin am Choreographischen Theater in Heidelberg und gründete das Tanztheater Skoronel. Seit Anfang der Neunzigerjahre veröffentlicht sie auch Romane und Erzählungen. Für ihre Werke wurde Kuckart mehrfach ausgezeichnet, so u.a. 2012 mit dem Anette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Wünsche erscheint im DuMont Verlag und steht neben neunzehn anderen Romanen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2013. Wir alle erinnern uns noch an den Werbespot eines bekannten Optikers, in dem zwei Männer mittleren Alters völlig entspannt und im Einklang mit sich selbst in einem kleinen Boot sitzen und die Natur betrachten. ,Wenn du dein Leben noch einmal leben könntest, würdest du alles nochmal genauso machen?’ ist die ketzerische Frage, die letztlich ganz nonchalant zum Werbeslogan leitet. Der Gefragte antwortet überraschend mit ,Nein‘, was uns, die wir doch im Alter die Weisheit zu erlangen trachten, alles, was geschehen sei, sei schon gut so gewesen, ein bisschen stört. Vielleicht beneiden wir aber auch den Mut, mit der bisher “weggelebten” Lebenszeit so …

Sloan Wilson – Der Mann im grauen Flanell

Sloan Wilson (1920-2003) war ein amerikanischer Autor. Mit nur achtzehn Jahren segelte er einen Schoner von Boston nach Havanna. Er studierte in Harvard und diente im Zweiten Weltkrieg. Er arbeitete als Reporter, unter anderem für Time-Life und den New Yorker. Insgesamt veröffentlichte Wilson fünfzehn Bücher. Der Mann im grauen Flanell wurde erstmals 1955 publiziert, 1956 u.a. mit Gregory Peck verfilmt und war viele Jahre danach nicht lieferbar. Nun legt der Dumont Verlag diesen amerikanischen Klassiker der Fünfziger Jahre in neuer Übersetzung (Eike Schönfeld) und mit einem Nachwort von Jonathan Franzen vor. Der Mann im grauen Flanell ist in den USA zu einem geflügelten Wort, zu einem Symbol für den Konformismus der Fünfziger Jahre geworden. Wann immer es jemanden zu charakterisieren gilt, der selbstvergessen gesellschaftlichen Konventionen folgt, vor dem Chef katzbuckelt und sein Leben rundum Ansehen und Prestige gruppiert, egal um welchen Preis, kommt die Rede auf grauen Flanell. Bei uns fände sich dazu vermutlich eine Entsprechung in bügelfaltigen Hosen, einem akkurat gepflegten Vorgarten. Nach den Entbehrungen des Krieges geht es jetzt um den gesellschaftlichen Aufstieg. Nicht …

Allen Frances – Normal

Allen Frances ist ein, mittlerweile emeritierter, amerikanischer Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung. Er lehrte an der Duke University und gilt als einer der einflussreichsten Psychiater Amerikas. Er war als Co-Autor maßgeblich an der Entwicklung des DSM-III und DSM-IV beteiligt und veröffentlichte zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften. Normal – Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen erschien kürzlich im Dumont Verlag, ins Deutsche übersetzt von Barbara Schaden und mit einem Nachwort von Geert Keil, Professor für Philosophische Anthropologie an der Humboldt-Universität Berlin. Sind wir noch normal? Sorgen um geistige und körperliche Gesundheit sind dieser Zeit in nahezu überproportionalem Maße vorhanden. Wie ernähre ich mich richtig, wie werde ich glücklich und zufrieden, wie finde ich den passenden Partner, wie entrümple ich meine Wohnung, wie werde ich erfolgreich, kurzum – wie optimiere ich mich und mein Leben? Viele, denen das nicht gelingt, sind versucht, sich für unnormal zu halten. Für krank möglicherweise. Das DSM-V – das Diagnostic and Statistic Manual Of Mental Disorders in fünfter Ausführung – ein Klassifikationssystem psychischer Krankheiten, senkt nun die Hürde, einige psychische Krankheiten zu diagnostizieren, deutlich …