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[LiteraTour Nord] Clemens Meyer – Im Stein

Er sitzt im dunkelblauen Hemd vor roter Kulisse. Nach Abbas Khider und Ralph Dutli ist Clemens Meyer der dritte Autor, der im Rahmen der LiteraTour Nord in Lübeck aus seinem aktuellen Roman liest. ,Im Stein‘ heißt er und stand auf der Shortlist zum diesjährigen Deutschen Buchpreis. Schon nach den einleitenden Worten von Hans Wißkirchen, Direktor der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck, wird klar, dass ,Im Stein‘ keine leichte, beiläufige und vergnügliche Lektüre ist. Nicht nur, weil die Handlung des Romans sich überwiegend im Rotlichtmilieu abspielt, sondern auch, weil dieselbe gemütliche Lesegewohnheiten sprengt. Hier geht es fragmentarisch zu, nicht linear oder gar chronologisch, hier verweben sich Gedanken, Ideen, Gefühle. Vergangenheit und Gegenwart. Das Ganze und das Einzelne, alles und nichts. Als Clemens Meyer auf die Bühne gebeten wird, fängt er ohne Umschweife zu lesen an. Geplänkel ist seine Sache nicht. In den klaren Nächten sehe ich gerne den Mond. Da muss ich immer an das Kinderlied denken. Meine Mutter hat mir das oft vorgesungen vorm Einschlafen. Der Mond ist aufgegangen. Wenn ich das heute höre, und das …

LiteratourNord 2013

Seit 1992 gibt es die alljährlich stattfindende Lesereise der LiteraTour Nord. Jeden Winter von Oktober bis Februar lesen sechs Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur in sechs verschiedenen Städten Norddeutschlands. In Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg und Hannover, jeweils in örtlichen Literaturhäusern und Buchhandlungen. Mit ihrer Teilnahme an der LiteraTour Nord bewerben sich die Autoren gleichzeitig um den Preis der LiteraTour Nord, der seit 2006 vergeben wird und mit 15.000 Euro dotiert ist. Ausnahmsweise befinde ich mich diesmal gewissermaßen am literarischen Puls der Sache und kann freudig verkünden, dass es dieses Jahr von mir Berichte zu den Lesungen geben wird. Es ist die 22. LiteraTour Nord und sie ist überraschend buchpreislastig. Von Abbas Khider einmal abgesehen, der allerdings just im Rahmen der Hotlist 2013 den Melsusine-Huss-Preis erhalten hat, lesen ausschließlich Autoren, die auf der Short – oder Longlist des Deutschen Buchpreises 2013 vertreten waren. Ich – und damit streng genommen auch ihr – darf mich freuen auf Abbas Khider (“Briefe in die Auberginenrepublik”, Edition Nautilus), Ralph Dutli (“Soutines letzte Fahrt”, Wallstein), Clemens Meyer (“Im Stein”, Fischer Verlag), …

Bloggertreffen bei DuMont!

Knapp eine Woche nach dem vom DuMont Verlag, genau genommen von Katharina Waltermann, initiierten Bloggertreffen im Kölner Neven-DuMont-Haus, komme nun auch ich dazu, meinen Bericht zu schreiben. Eines ist jedenfalls gewiss: Mit dieser Aktion hat der DuMont-Verlag Neuland betreten, von dem zu hoffen ist, dass auch andere Verlage es zukünftig entdecken. Denn es scheint sich abzuzeichnen, dass nicht nur Rezensionen in einschlägigen Feuilletons, sondern auch in ganz privaten Blogs immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zwanzig Blogger (inklusive einiger Begleitpersonen) betraten am 23. August gegen 14:00 Uhr das riesige Neven-DuMont-Haus, in dem nicht nur der Buchverlag, sondern auch zahlreiche Zeitungsredaktionen und der Kalenderverlag beheimatet sind. Ja, zu unserer Überraschung ist die Abteilung des Buchverlags, gemessen am architektonischen Volumen dieses Gebäudes, fast zum Verlieben klein und charmant. Vor dem Konferenzraum erhalten wir unsere kleinen Namensschilder und werden beim Eintreten von überraschend vielen Mitarbeitern des Verlags unheimlich freundlich und offenherzig empfangen. So begrüßte uns beim Eintreten sofort Jochen Große-Entrup, zuständig für Vertrieb und Marketing, Frau Waltermann hatte uns bereits beim Eintreten in Empfang genommen und durch die gläsernden …

Zum INDIEBOOKDAY 2013

Heute ist INDIEBOOKDAY! Initiiert vom Berliner mairisch-Verlag ist heute der Tag, an dem man sich als literaturaffiner Mensch auch gern einmal den kleinen und unabhängigen Verlagen zuwendet. Freilich sollte man sich auch sonst in den Nischen des Literaturbetriebs umsehen, doch heute hat man auch noch die Möglichkeit, das mit vielen anderen gemeinsam zu tun. Kleinstverlage leisten eine gute und wichtige Arbeit in den Mühlen der Literaturbranche! Sie machen uns mit Künstlern und Werken vertraut, die in größerem Rahmen immer wieder durch’s Netz fallen, sie verwöhnen uns mit besonderer Ausstattung, die das bloße Hardcover oder Taschenbuch spielend leicht übertrumpfen. Sie legen uns Geschichten vor, die vermutlich wenig massenkompatibel sind, haben den Mut zum Ausprobieren! So zum Beispiel auch der neu gegründete Metrolit-Verlag, der mit David Rees Werk Die Kunst einen Bleistift zu spitzen etwas veröffentlicht hat, was mutmaßlich jedem größeren Verlag höchstens ein wohlwollendes Lächeln entlockt hätte. Am INDIEBOOKDAY aber habe ich mich für die Friedenauer Presse entschieden. Die Friedenauer Presse, gegründet 1963 in der Wolff’s Bücherei im Berliner Stadtteil Friedenau,  ist nicht nur bekannt für …