Alle Artikel mit dem Schlagwort: kindheit

Gail Jones – Ein Samstag in Sydney

Gail Jones ist eine australische Autorin. Sie lehrt als Professorin für Kreatives Schreiben an der University of Western Sydney. Bisher veröffentlichte sie zwei Erzählbände und fünf Romane. Ihr zweiter Roman ,Sechzig Lichter‘ war 2004 für den Booker Prize nominiert. ,Ein Samstag in Sydney‘ schrieb sie als Stadtschreiber-Stipendiatin in Shanghai. Es erschien im August letzten Jahres bei der Edition Nautilus, in der Übersetzung von Conny Lösch. Sie ging los. Mit ihrem Sonnenhut aus Baumwolle, ihrem kleinen Rucksack und diesem unerwarteten Pochen in der Brust trat Ellie hinaus in den lieben langen Tagin Sydney. Sonnenschein wirbelte um sie herum. Der Hafen funkelte fast. Sie hob ihr Gesicht zum Himmel und lächelte in sich hinein. Es kam ihr vor als würde sie – ja, doch, ja – Licht atmen. Nicht nur Ellie tritt in diesem lichtdurchfluteten Morgen auf die Straßen einer langsam erwachenden Metropole. Auch James kommt an, verbittert und übernächtigt und mit Schuldgefühlen, die er in Alkohol ertränkt. Ellie und er kannten sich einst sehr gut, sie waren junge Verliebte, Schulkameraden, Freunde. Nun wollen sie sich wiedersehen, …

Martin Kordić – Wie ich mir das Glück vorstelle

Martin Kordić ist ein deutscher Autor und Lektor. 1983 in Celle geboren, studierte er am Institut für Literarisches Schreiben an der Universität Hildesheim und der Universität Zagreb. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste und künstlerischer Leiter des Literaturfestivals Prosanova. ,Wie ich mir das Glück vorstelle‘ ist sein erster Roman, erschienen im Hanser Verlag. Viktor ist anders. Anders als die meisten Kinder seines Alters. Als er von seiner Oma mit der Schinkengabel aus dem Bauch seiner Mutter geholt und gerade noch davor bewahrt wird, beim Betreten der Welt einen Genickbruch zu erleiden, ist er schief und schräg. Er muss ein Korsett tragen, die sogenannte ,Rückenspinne’, die durch stetigen Druck dauerhaft nässende Wunden an seinem Rücken hervorruft. In Viktors Land ist Krieg, den er, von seiner Familie getrennt, mit dem einbeinigen Dschib, einem Hund namens Tango und dem rothaarigen Mädchen zu überleben versucht. Seine Familie verliert Viktor bei einem vom Militär angeordneten Umzug, vom Dorf der Glücklichen, wie es genannt wird, auf die andere Seite des Flusses. Den einbeinigen Dschib indessen lernt Viktor auf einem Friedhof …

Astrid Rosenfeld – Elsa ungeheuer

Astrid Rosenfeld ist eine deutsche Autorin. Sie ging nach der Schule für zwei Jahre nach Kalifornien, um dort zu schauspielern, begann danach eine Schauspielausbildung in Berlin, entdeckte an sich aber einen “Mangel an Talent und Leidenschaft”. So entschied sie sich gegen das Schauspielern, arbeitete noch eine zeitlang hinter der Kamera, bis sie sich schließlich ganz dem Schreiben widmete. 2011 erschien ihr erfolgreicher Debütroman Adams Erbe, der sich über 40 000 mal verkaufte. Im aktuellen Diogenes Magazin findet sich ein sehr schönes Interview mit Astrid Rosenfeld. Hier kann man es online lesen oder in gedruckter Form bestellen. (oder beim Buchhändler des Vertrauens mal nachfragen) Schon mit „Adams Erbe“ hat Astrid Rosenfeld ein, trotz aller Widrigkeiten des Themas, herrlich charmantes und herzerwärmendes Buch geschrieben, mit „Elsa ungeheuer“ ist ihr wieder ein Roman dieser Couleur gelungen, wenn er auch diesmal in einer ganz anderen Zeit spielt. Lorenz und Karl Brauer sind Brüder. Gemeinsam mit ihrer Mutter Hanna, ihrem Vater Randolph, der Haushälterin, die alle nur „die Kratzlerin“ nennen und Herrn Murmelstein – dem „Murmeltier“ – leben sie gemeinsam …