Franz Friedrich – Die Meisen von Uusima singen nicht mehr
In seinem verschachtelten Debütroman erzählt Franz Friedrich von den so plötzlich und unerklärlich schweigenden Lapplandmeisen der finnischen Landschaft Uusima, von einer amerikanischen Studentin, einer verschwundenen Dokumentarfilmerin und einem Flugzeugabsturz. Alles zwar in sich logisch und miteinander verwoben, doch man hätte aus diesem Roman mühelos mehrere einzelne machen können. Man munkelte, die Meisen hätten ihren Gesang auf den Weg zu den Sternen verloren. Wer zu hoch hinaus will, muss Verluste in Kauf nehmen. Tatsächlich sind sich aber die Wissenschaftler in höchstem Maße uneins darüber, weshalb der kleine Vogel im Federkleid des Alters plötzlich so still geworden ist. Weil man eine vom Menschen verursachte Umweltkatastrophe vermutet, wird der Landstrich evakuiert. Menschen müssen ihre Heimat verlassen, bleiben im Unklaren darüber, ob und wann sie zurückkehren können. Einzig die Forscher und Dokumentarfilmerin Susanne Sendler dürfen sich in Uusima aufhalten, Messungen durchführen und die kleinen Vögel beobachten, denen es mit ihrem plötzlichen Schweigen, letztlich mit ihrer Untätigkeit gelungen ist, viele Menschen auf einmal zu vertreiben. Susanne Sendler, die kurz darauf verschwindet, nennt ihren Dokumentarfilm: Die Meisen von Uusima singen nicht …