Alle Artikel mit dem Schlagwort: das verschwinden des jim sullivan

Tanguy Viel – Das Verschwinden des Jim Sullivan

Ein Franzose kann einfach keinen amerikanischen Roman schreiben. Einen, in dem es um gescheiterte Existenzen und die großen Fragen des Lebens vor lässigem und irgendwie kosmopolitischem Hintergrund geht. Oder doch? Tanguy Viel beweist in seinem neuen Roman beachtliches Fingerspitzengefühl für ein literarisches Genre, das sich seinen Platz tapfer erkämpft hat. Und er nimmt es dabei nicht immer ganz ernst. Dwayne Kosters Leben meint es im Augenblick nicht gut mit ihm. Der Universitätsprofessor für Literatur (Fachbereich: Moby Dick) hat eine Affäre mit einer seiner Studentinnen, während sich seine Frau mit einem seiner Kollegen vergnügt. Er trinkt zu viel und fährt ein klappriges altes Auto, in dem er über das Leben und den Punkt sinniert, an dem sich das Blatt für Dwayne Koster gewendet hat. Eine Geschichte, wie sie viele von uns kennen und lieben, der große amerikanische Roman zusammengedampft auf knapp 120 Seiten. In der Romeo Street, schrieb ich in meinem Roman, gab es nur ein einziges Ding, das nicht an seinem Platz war, das einzige Ding, das Dwayne zufolge nie an seinem Platz sein würde,nämlich …