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Tim Parks – Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen

Bücher über Bücher gibt es viele. Sie handeln von der heilsamen Wirkung der Literatur (Lesen als Medizin, Die Romantherapie) oder frischen unsere Kenntnisse der Weltliteratur auf. Sie alle behandeln die überzeitlichen Vorteile des Lesens, die Kulturtechnik, das Buch als bewahrenswerte Erfindung. Tim Parks wiederum nimmt sich in seinen Essays ganz aktuelle Themen in Zusammenhang mit Büchern vor. Brauchen wir wirklich Geschichten? Wie steht es mit Ebooks und dem Urheberrecht? Wie verändert der Zwang zur Selbstvermarktung die literarische Arbeit eines Autors? Parks’ Betrachtungen sind anregend, kritisch und unbequem – ein echter Gewinn! Es wird viel romantisiert, wenn es um Bücher geht. Angefangen bei Lobliedern auf Geruch und Haptik über das Beschwören fremder Welten bishin zu nachweisbaren neurologischen Lerneffekten. Schließlich, heißt es, werden im Gehirn beim Lesen des Wortes “laufen” dieselben Areale aktiviert wie wenn wir tatsächlich laufen. Das muss doch was bedeuten! Tim Parks hat da einen deutlich pragmatischeren Standpunkt: Was für ein Unsinn! Als könnte uns das Lesen über Sex oder Gewalt auch nur annähernd auf die Erfahrung ihrer Intensität vorbereiten. Wenn ein Roman aber …