Joseph Roth – Nacht und Hoffnungslichter
Joseph Roth ist bekannt für Romane wie “Radetzkymarsch”, “Hiob” oder “Die Legende vom heiligen Trinker”. Seine redaktionelle und journalistische Tätigkeit allerdings wird häufig unterschlagen und zu wenig gewürdigt. Das sollte sich ändern, denn Joseph Roth ist ein brillianter Beobachter, der in seinen oft nur wenige Zeilen umfassenden Miniaturen das (Großstadt)Leben seiner Zeit umfassend abbildet. Er besaß keine Möbel und keine Sachen. Sein altmodischer Lederkoffer war mit Büchern, Manuskripten und Messern vollgestopft. Die Messer dienten nicht dem Mord – er liebte einfach Messer. …schrieb Ilja Ehrenburg, russischer Schriftsteller und Journalist, über Joseph Roth. Sein später verklärender Blick auf die Habsburger Monarchie, seine Alkoholabhängigkeit und chronischen finanziellen Sorgen sind weithin bekannt, weniger geläufig sind seine redaktionellen Arbeiten für Zeitungen wie ,Der Neue Tag’, das ,Prager Tageblatt’, die ,Freie Deutsche Bühne’ oder die ,Neue Berliner Zeitung’. Roth pendelte von Großstadt zu Großstadt, von Wien nach Berlin und hinterließ dort in der journalistischen Landschaft unverkennbare Spuren. Diese Reportagen zu lesen, bedeutet nicht nur, sich Joseph Roth von einer stilistisch ganz anderen Seite zu nähern – auch wenn es ihm …