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Hanns-Josef Ortheil – Der Stift und das Papier

Hanns-Josef Ortheil gehört zu den profiliertesten deutschen Schriftstellern. Das Schreiben praktiziert er nicht nur selbst erfolgreich, er gibt es auch an andere weiter. Seit 2003 lehrt er in Hildesheim “Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus”, 2008 wurde er Direktor des dort neu gegründeten “Institus für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft”. Was ihn selbst zum Schreiben gebracht hat, erzählt er in seinem neuesten Roman ,Der Stift und das Papier’, der nicht nur anregend offenherzige Lebens – und Kindheitsbeschreibung, sondern vor allem auch ansteckende Einladung zum Schreiben und Beobachten ist. Hanns-Josef Ortheil ist ein mutistisches Kind. Er lernt das Sprechen spät. Da seine Mutter im Krieg zwei Söhne verloren hat, verliert sie selbst für einige Zeit die Sprache und dieser Sprachlosigkeit passt sich Hanns-Josef an. Er wird in der Schule gehänselt, für dumm und zurückgeblieben gehalten und als “Schisser” beschimpft. Was das ist, weiß er nicht. In der rückblickenden Schilderung Ortheils, die jedoch von beeindruckender Unmittelbarkeit ist, wird schon deutlich, was für eine elementare Bedeutung die Sprache und das Schreiben in seinem Leben haben. Mittels Sprache erschließt sich die Welt, …