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Marco Tschirpke – Frühling, Sommer, Herbst und Günther

2007 wurde Marco Tschirpke mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet, nun erscheint sein neuer Gedichtband im Ullstein Verlag. Lange Jahre hatte Tschirpke im Verlag André Thiele (VAT) veröffentlicht, bis dieser im Sommer bekanntgab, das Geschäft zum Jahresende einstellen zu müssen. Tschirpkes Lyrik ist unkonventionell, hintersinnig, äußerst wortgewandt und anspielungsreich. Gespickt mit verschiedensten Verweisen auf Kunst und Geschichte schreibt er viele Verse über die vermeintlich kleinen Dinge – aus einer ganz eigenen Perspektive. Wenn Marco Tschirpke auf Kleinkunstbühnen an seinem Flügel scheinbar mühelos rasante Melodien improvisiert, mal sanft und mal ganz ungestüm, sind seine sogenannten Lapsuslieder meistens nur ganz knappe Sentenzen, Wortspielereien, selten länger als eine Minute. Er kitzelt liebend gern das Ungewöhnliche und Unerwartete aus den vermeintlich bedeutungslosesten Alltäglichkeiten. Harry Rowohlt gab einmal die durchaus hilfreiche Einordnung zum besten: “Wem Heinz Erhardt zu naiv-kindlich, Robert Gernhardt zu unpolitisch und Goethe zu langohrig ist, der findet in Marco Tschirpke auch keine Alternative.” Tschirpke ist in dem, was er tut, nicht nur beneidenswert talentiert, sondern einzigartig. Freilich finden sich Anklänge an eben jene erwähnten Lyriker, doch Marco Tschirpke …