Alle Artikel mit dem Schlagwort: franz kafka

#klassikerlesen mit Cornelsen: Die Verwandlung

Auf Instagram habe ich es angekündigt: Ich möchte mich in diesem Jahr, in Kooperation mit dem Cornelsen-Verlag, mit ausgewählten Klassikern beschäftigen. Sowohl mit solchen, die ich in der Schule gelesen habe als auch mit solchen, die ich längst hätte lesen wollen und sollen. Hat sich mein Blick auf die Lektüre verändert, wenn es eine neuerliche Lektüre ist? Sehe ich jetzt etwas am Text, das ich früher nicht gesehen habe? Weshalb ist es noch immer lohnenswert, diesen oder jenen Text zu lesen? Kafka ist nicht einfach nur Kafka. Kafka ist Popkultur. Kafka ist Gegenstand von Memes, Comic Strips, Serien und Karikaturen, die besonders häufig Bezug auf „Die Verwandlung“ nehmen – fast so, als sei Kafka mittlerweile untrennbar mit Käfern verbunden. Kafkaesk ist ein Begriff für das unerklärlich Absurde und komplexe Machtstrukturen, die in vielen seiner Texte Einfluss auf die Geschicke der Protagonisten nehmen, ohne dabei selbst in Erscheinung zu treten. Der Duden führt als Synonym zu kafkaesk den Begriff unheimlich und obwohl das sicherlich zutrifft, ist es nur die halbe Geschichte. Kafkas Erzählungen und Romane sind …

David Zane Mairowitz & Jaromir 99 – Das Schloss

David Zane Mairowitz ist ein amerikanischer Schriftsteller. Er studierte Englische Literaturgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft. Neben seinen journalistischen Arbeiten hat er auch Theaterstücke, Kurzgeschichten und Hörspiele verfasst. Seit 1966 lebt Mairowitz in Europa, in Avignon und Berlin. Jaromír 99 (eigentlich Jaromír Švejdík) ist ein tschechischer Comic-Zeichner, Musiker, Maler und Sänger. Gemeinsam mit Jaroslav Rudiš veröffentlichte er die Graphic-Novel-Reihe um Alois Nebel. Diese Kafka-Adaption erschien im Knesebeck Verlag. ,Das Schloss‘ gehört zu den literarischen Fragmenten, die Kafka niemals beendete. Die Geschichte selbst ist schnell umrissen. Der Landvermesser K. kommt des Abends in einem verschneiten Dorf an, um dort seine Arbeit zu verrichten. Über dem Dorf, etwas erhöht, thront ein Schloss, das nicht nur die Häuser selbst, sondern auch die Menschen in ihnen zu überragen scheint. Das Dorf brauche keinen Landvermesser und habe auch niemanden gerufen. Als K.’s Assistenten auftauchen, wird plötzlich klar, dass es sich um völlig andere Mitarbeiter handelt, die von ihrem Handwerk nicht das Geringste verstehen. Um den Irrtum aufzuklären, müsste K. ins Schloss gelangen – doch da wird er bis zum Ende des fragmentarischen …

Mairowitz & Montellier – Der Process

Chantal Montellier ist eine französische Autorin und Comiczeichnerin. Sie studierte an der Ecole des Beaux-Arts in St.Etienne und arbeitete als Lehrerin für Bildende Kunst. Montellier engagiert sich politisch. David Zane Mairowitz ist ein amerikanischer Schriftsteller. Er studierte Englische Literaturgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft. Neben seinen journalistischen Arbeiten hat er auch Theaterstücke, Kurzgeschichten und Hörspiele verfasst. Seit 1966 lebt Mairowitz in Europa, in Avignon und Berlin. Übersetzt wurde der dieser Adaption zugrunde liegende Text von Anja Kootz, erschienen ist er im Knesebeck Verlag. Man könnte fast meinen, wir erlebten dieser Tage sowas wie ein Kafka-Revival. Die Veröffentlichen häufen sich, das Interesse an seinem Schaffen ist bis heute ungebrochen, wenn es auch die Leserschaft spaltet. Anders als es Mairowitz gemeinsam mit Robert Crumb getan hat, wird hier nun mit Montellier ein bestimmtes Werk Kafkas in den künstlerischen Fokus gerückt. Es ist, neben der Verwandlung, vermutlich das bekannteste des tschechisch-deutschen Schriftstellers. Der Prozess. Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne, dass er etwas Böses getan hatte, wurde er eines Morgens verhaftet. So beginnt Kafkas posthum veröffentlichter Roman rund …

David Zane Mairowitz & Robert Crumb – Kafka

David Zane Mairowitz ist ein amerikanischer Schriftsteller. Er studierte Englische Literaturgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft. Neben seinen journalistischen Arbeiten hat er auch Theaterstücke, Kurzgeschichten und Hörspiele verfasst. Seit 1966 lebt Mairowitz in Europa, in Avignon und Berlin. Robert Crumb ist ein amerikanischer Künstler und gehört wohl zu den bekanntesten und bedeutendsten Illustratoren und Comickünstlern der letzten Jahrzehnte. Gerade im Bereich der Underground-Comics, der Comics, die in Klein – oder Selbstverlagen veröffentlicht wurde, wirkte er schon in den 60ern tatkräftig mit. 1999 wurde Crumb auf dem Comic-Festival in Angoulême für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Lange war dieses Werk über Kafka nicht mehr erhältlich, nun hat der Berliner Reprodukt Verlag es in neuem Gewand wieder veröffentlicht. An Kafka scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Die einen halten den tschechisch-.deutschen Schriftsteller für überschätzt, die anderen für genial. Die einen sehen sein Werk als nahezu zwanghafte Auseinandersetzung mit verschiedensten Autoritäten, die anderen einen kleinen Jungen, der verzweifelt gegen die Übermacht seines Vaters kämpft. In allem mag vielleicht ein Körnchen Wahrheit stecken. Aber was wohl nahezu jeden erfasst, der Kafka liest – und …

Franz Kafka – Brief an den Vater

Franz Kafka (1883-1924) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der vor allem durch seine stimmungsvollen Kurzgeschichten und die Romanfragmente, Der Prozess, Das Schloss und Der Verschollene, bekannt geworden ist. Die meisten Werke Kafkas wurden posthum von seinem Freund Max Brod veröffentlicht, da Kafka sie stets für zu schlecht und unbedeutend hielt. Wir können uns heute darüber streiten, ob die Entscheidung Brods, gegen Kafkas Willen zu handeln, eine gute oder schlechte war. Hier möchte ich mich aber erstmal einem Stück seiner Hintergrundgeschichte widmen, das gerade zur Interpretation Kafkas ungemein hilfreich ist. Die Beziehung zu seinem Vater. Dieser hier niedergeschriebene Brief erreichte Kafkas Vater nie und so konnte höchstwahrscheinlich niemals etwas wie eine Aussöhnung und Aufarbeitung dieser Beziehung stattfinden. Auch wenn es sich hierbei nicht um Literatur im herkömmlichen Sinne handelt, könnte man es als sekundär für das Verständnis Kafkas begreifen, dessen Texte sich eher auf einer emotionalen, denn sachlichen oder analytischen Ebene erschließen lassen. Kafka streift hier also mehrere Konfliktfelder und schnell wird etwas Elementares klar – das Gefühl der Selbstunsicherheit und des nicht Genügens stehen im Vordergrund. …