Alle Artikel mit dem Schlagwort: bloggen

Verlosung: Mein Deutschbuch

Als ich im letzten Jahr gefragt wurde, ob ich Lust hätte, an einem Cornelsen-Buchprojekt teilzunehmen, das sich mit der Liebe zur deutschen Sprache beschäftigt, musste ich nicht so lange überlegen. Sprache ist mein Werkzeug, Sprache ist mein Hobby und geschriebene Sprache ist oft mein Notausgang. Einige Monate sind seit dieser ursprünglichen Anfrage nun vergangen, mittlerweile ist das Buch fertig. Weniger als klassisches Schulbuch konzipiert, sondern mehr als Einblick in die Vielfalt der Auseinandersetzung mit Sprache. Was lässt sich mit Sprache alles machen? Neben mir werden der Poetry Slammer Philipp Herold und die Indieband Treptow in diesem Buch ausführlich porträtiert. Wir alle haben eine Leidenschaft für Sprache und wir nutzen sie in ganz unterschiedlicher Weise. Für Wortkunst, Musik, Literaturbetrachtung. Das Buch enthält ein ausführliches Porträt jedes Protagonisten – sehr wertschätzend und pointiert geschrieben von Harald Willenbrock -, Fotos, Texte der Porträtierten (in meinem Fall Rezensionen zu Clemens Setz, Andrea Gerk und Richard McGuire) und Antworten auf drängende Fragen. Was an der deutschen Sprache toll ist, wie ein Deutschunterricht aussehen müsste, der Spaß macht, welche Worte der …

Poetische Experimente in Düsseldorf: Vortrag

© Luca Bravo, Stocksnap.io Den gestrigen Tag habe ich auf der diesjährigen Tagung der Autorinnenvereinigung e.V. im Kulturbahnhof Gerresheim zugebracht. Motto der Veranstaltung lautete: “Poetische Experimente“. Es gab lyrische Sechzig-Sekunden-Lesungen, Workshops zu Kollaborativem Schreiben und dem kreativen Collagieren von Bild und Text sowie abends eine Lesung mit Lydia Daher, die ich leider aus Zeitgründen nicht mehr besuchen konnte. In wirklich angenehmer und persönlicher Atmosphäre habe ich auch einen Vortrag zum Thema “Literaturblogs halten dürfen, den ich hier auf mehrfachen Wunsch zum Download zur Verfügung stelle. → Vortrag Literaturblogs Spoiler: Das Nervenflattern hat sich am Ende wirklich gelohnt. Bald gehts los mit meinem Vortrag in #Düsseldorf. Ein bisschen Nervenflattern, aber wird schon werden! #fromwhereistand Ein von Sophie Weigand (@literatourist) gepostetes Foto am 24. Sep 2016 um 0:36 Uhr Höre gerade einen sehr guten Buchblog-Erklärvortrag von Sophie @Literatourismus Weigand. Einladetipp für Buchblog-Erklärvortragsbedürftige! — Kathrin Passig (@kathrinpassig) 24. September 2016

Die Buchpreisblogger 2016.

© Luis Llerena, Stocksnap. Nach dem Bachmannpreis ist vor dem Deutschen Buchpreis. Am 23. August wird wieder die Longlist und mit ihr eine Auswahl der zwanzig Anwärter bekanntgegeben, die ins Rennen um den diesjährigen Deutschen Buchpreis gehen. 156 Titel aus 98 verschiedenen Verlagen wurden eingereicht. Wie auch in den letzten Jahren wird es eine Bloggerbegleitung des Preises geben und ich freue mich, dass ich in diesem Jahr 2016 wieder ein Teil davon sein darf. 2013 war das Buchpreisbloggerprojekt als Initiative von Mara Giese erstmalig an den Start gegangen, damals noch als 5 lesen 20. In diesem Jahr sind wir nicht fünf Lesende, sondern sechs, das Prozedere selbst aber hat sich bewährt. Auf den Blogs werden die Longlisttitel rezensiert und sicherlich kontrovers diskutiert, Beteiligte interviewt und Hintergrundinformationen geboten. Ich bin gespannt und voller Vorfreude auf Bücher, Diskussionen und die Arbeit mit folgenden geschätzten BloggerkollegInnen: # Herbert Grieshop von Herbert liest. Zum ersten Mal in der Geschichte der Buchpreisblogger ist mit ihm ein Videoblogger unter uns. # Jochen Kienbaum von lustauflesen.de. # Jacqueline Masuck von masuko13. # …

In eigener Sache: Blogentschleunigung

© Lia Leslie, Stocksnap Nein, das ist kein Bekenntnisbeitrag. Oder, naja, vielleicht ein bisschen. Detox und Entschleunigung sind total auf dem Vormarsch. Wie auch das heilsame Entrümpeln von Regalen, Schränken und über die Jahre mit Nippes gefütterten Schubladen. Alles muss raus, ein bisschen wie beim Schlussverkauf eben. Hauptsache, man ist es los. So gesehen betreibe ich möglicherweise in Zukunft – ganz zeitgemäß – Verpflichtungsentrümpelung. Einige von euch wissen vielleicht, dass ich neben dem Blog eigentlich studiere. Mittlerweile bin ich im vierten Semester angekommen. Kulturwissenschaften (Schwerpunkt: Literaturwissenschaft) an der Fernuniversität Hagen. Ein Fernstudium bringt es mit sich, dass man in sich ein hohes Maß an Selbstdisziplin akquirieren muss, um überhaupt voranzukommen. Keine verpflichtenden Vorlesungstermine, keine Lerngruppen, keine von außen auferlegte (wenigstens grobe) Organisationsstruktur. Das hat, wie man sich denken kann, Vor- und Nachteile. Fakt ist: ich bin gezwungen, mich zukünftig mehr darauf zu konzentrieren. Ich bin gezwungen, den Blog auf die hinteren Ränge zu verweisen, wenn das Studium und ich nicht von der lockeren Liebschaft in einen lebenslangen Bund der Ehe eintreten wollen. Bewusster lesen und …

Nicht gerade untadelig.

© Rosmarie Voegtli, CC BY 2.0 Wenn Blogtexte ausschnittweise im Kulturteil einer Zeitung landen – ungefragt natürlich – ist das erstmal sehr kurz schmeichelhaft. Und dann unsäglich ärgerlich. Die bisher geführte und nunmehr bereits bärtige Debatte unter dem griffigen Slogan „Blogger vs. Feuilleton“ verlief in der Regel nur in eine Richtung. Ist das Feuilleton den Bloggern mit seiner Expertise und dem nötigen Sachverstand nicht weit voraus? (meistens eine rhetorische oder mindestens eine Suggestivfrage) Ist es vielleicht sogar unbedingt dem Eindruck eines Hobbylesers vorzuziehen, wenn man eine profunde Rezension zu lesen wünscht? Kann ein Blogger so etwas überhaupt leisten? Zugegeben: die Debatte ist erlahmt, irgendwann ist einfach die Luft raus. Das Hamburger Abendblatt (Teil der Funke-Mediengruppe) hat nun aber dieser dahinsiechenden Diskussion einen ganz neuen Dreh verpasst, den es so zuvor vermutlich höchstens hinter vorgehaltener Hand oder verschlossener Tür gegeben hat. Am 24.08.2015 veröffentlichte ich meine Rezension zu Jane Gardams „Ein untadeliger Mann“. Es ist der Auftaktroman zu einer Trilogie rundum den Zerfall des Britischen Empire, wunderbar übersetzt von Isabel Bogdan. Am 17.12.2015 erschien im Hamburger Abendblatt …

Immer diese Literaturblogger.

© Sascha Kohlmann, Lizenz: CC BY-SA 2.0 Eines der beliebtesten Themen dieser Tage scheint (wieder) die Frage zu sein, was Literaturblogs für wen und warum aus welcher Motivation heraus leisten können. Sie gelten jetzt weniger als feindlich gesinnte Invasoren des Feuilletons – mittlerweile weiß man ja, dass auch professionelle Literaturkritiker hin und wieder die Vorzüge eines eigenen Blogs zu schätzen wissen und zu nutzen verstehen. Sie sind viel eher – sieht man von den professionell Behintergrundeten ab – eine noch zu entdeckende Spezies Mensch im Literaturbetrieb. Sie stecken voller Leidenschaft und Glaubwürdigkeit, die sie ohne Gegenleistung ganz altruistisch im Netz ausstellen. Sie erlauben sich einen persönlichen und emotionalen Zugang zu Literatur, sie sind offen und bisweilen ansteckend begeisterungsfähig. Inwiefern sie tatsächlich verkaufsfördernd wirken, kann bisher nicht gemessen werden. Man nimmt es an und behandelt sie dementsprechend. Sie sind gern gesehene Multiplikatoren, einige wenige vielleicht sogar diese vielbeschworenen „Influencer“, deren Meinung tatsächlich Gewicht hat. Inwiefern sie tatsächlich verkaufsfördernd wirken, kann bisher nicht gemessen werden. Der NDR hat kürzlich mit einem Beitrag im Kulturjournal die Debatte „Facebook …