Alina Bronsky im Interview!
© Bettina Fürst-Fastré In ihrem aktuellen Roman erzählt Alina Bronsky von der alten Baba Dunja, die nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl in die radioaktiv verseuchte “Todeszone” zurückkehrt. In diesem Dorf hat sie vor dem Unglück gelebt und sie will dort sterben. Alina Bronsky erzählt im Interview, was sie zu der Geschichte einer Rückkehrerin bewegte und wie sich sich selbst an das Unglück erinnert. Frau Bronsky, Sie waren bei dem Reaktorunglück in Tschernobyl acht Jahre alt und lebten noch in Russland. Was haben Sie in Erinnerung von damals? So seltsam es klingt: Ich erinnere mich an gar nichts. Ich kann heute gar nicht sagen, ob das Verdrängung ist oder ob die sowieso eher spärlichen Informationen einfach nicht zu mir durchgedrungen sind. Ich habe erst viel später angefangen, das Ausmaß der Katastrophe, die mit dem Wort Tschernobyl assoziert wurde, zu begreifen Baba Dunja tut mit der Rückkehr in die sogenannte „Todeszone“ ja etwas eigentlich Unbegreifliches. Dennoch gibt es ja auch außerhalb der Fiktion diese Rückkehrer. Was, glauben Sie, bewegt die Menschen dazu, sich dieser Gefahr auszusetzen? Ich …