<\/a>\n\t\t\t<\/dt><\/dl>
\n\t\t<\/div>\n\nBei n\u00e4herer Betrachtung aber stellt sich heraus, dass die Rezensentin Armgard Seegers, seit 1991 (!) Kulturredakteurin des Hamburger Abendblatts und Frau des verstorbenen Hellmuth Karasek, alte H\u00e4sin sozusagen, das ein oder andere Loch in ihrer Besprechung mit meinen Worten gestopft hat. Mal ganz originalgetreu, mal so ungef\u00e4hr, die Anleihen aber lassen sich deutlich erkennen. Was bringt nun aber eine gestandene und profilierte Redakteurin, die seit f\u00fcnfundzwanzig Jahren in dieser Redaktion besch\u00e4ftigt ist, zu solch einem Verhalten? Das h\u00e4tte mich auch wirklich brennend interessiert. Zeitdruck? Nachl\u00e4ssigkeit? Desinteresse? D\u00fcnkel? Bedauerlicherweise f\u00fchlte sich beim Hamburger Abendblatt niemand daf\u00fcr zust\u00e4ndig, eine Stellungnahme zum Fall abzugeben, trotz offener Nachfrage und einer angemessenen Fristsetzung. Sei es nun, weil man das Ganze ohnehin f\u00fcr nicht (ge)wichtig genug befindet. Oder weil man eher Zweifel an den Aussagen einer Bloggerin hegt als an denen einer guten Kollegin. Dieses vornehme Schweigen ist f\u00fcr mich allerdings nun auch der Grund, den Fauxpas \u00f6ffentlich zu machen, den diplomatisch und still zu regeln ich mich nicht geweigert h\u00e4tte.<\/p>\n
Vermutlich hat Frau Seegers ihre Entlehnungen ohne entsprechende Quellenangabe auch in der \u00dcberzeugung vorgenommen, dass es sowieso niemand bemerkt. Nun gibt es aber leider doch aufmerksame Leser, denen Parallelen wie diese auffallen. Daf\u00fcr bin ich dankbar. Blogger m\u00f6gen in der Regel keine Journalisten sein, wom\u00f6glich beabsichtigen sie aber, das auf lange Sicht zu \u00e4ndern. Und selbst, wenn sie es nicht t\u00e4ten; eine Arbeitsweise wie diese ist hochgradig unprofessionell und respektlos der Arbeit gegen\u00fcber, die ich investiere. Im Grunde gibt es f\u00fcr ein solches Vorgehen keine tats\u00e4chlich \u00fcberzeugende und vern\u00fcnftige Erkl\u00e4rung, schon gar nicht, wenn man \u00fcber weit mehr als f\u00fcnfundzwanzig Jahre Berufserfahrung verf\u00fcgt. Zweifellos: oft sind Literaturbesprechungen im Feuilleton gehaltvoller und um deutlich mehr Objektivit\u00e4t bem\u00fcht, die Regel aber muss es, wie wir sehen, nicht sein. Offensichtlich sind auch Blogger dazu in der Lage. So sehr in der Lage sogar, dass man von ihnen abschreiben und dann dar\u00fcber schweigen muss. Wie gut, dass es “blo\u00df” eine Rezension war. Und keine Doktorarbeit.<\/p>\n
*Update 05.02<\/strong>. 15:45: Das Hamburger Abendblatt hat sich bei mir gemeldet und wir sehen nun, wie wir den Fall kl\u00e4ren k\u00f6nnen.<\/p>\n*Update 05.02.<\/strong> 16:34: Ich habe mittlerweile mit der Rezensentin Armgard Seegers telefoniert. Sie hat sich f\u00fcr ihr Vorgehen entschuldigt und mir erkl\u00e4rt, wie es dazu gekommen ist. Mehrere ungl\u00fcckliche Umst\u00e4nde (Zeitdruck, privater Trauerfall, Lekt\u00fcre lag Monate zur\u00fcck und Buch war f\u00fcr die Rezension nicht nur Hand) haben letztlich zu diesem Verhalten gef\u00fchrt.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"\u00a9 Rosmarie Voegtli, CC BY 2.0 Wenn Blogtexte ausschnittweise im Kulturteil einer Zeitung landen – ungefragt nat\u00fcrlich – ist das erstmal sehr kurz schmeichelhaft. Und dann uns\u00e4glich \u00e4rgerlich. Die bisher gef\u00fchrte und nunmehr bereits b\u00e4rtige Debatte unter dem griffigen Slogan \u201eBlogger vs. Feuilleton\u201c verlief in der Regel nur in eine Richtung. Ist das Feuilleton den Bloggern mit seiner Expertise und dem n\u00f6tigen Sachverstand nicht weit voraus? (meistens eine rhetorische oder mindestens eine Suggestivfrage) Ist es vielleicht sogar unbedingt dem Eindruck eines Hobbylesers vorzuziehen, wenn man eine profunde Rezension zu lesen w\u00fcnscht? Kann ein Blogger so etwas \u00fcberhaupt leisten? Zugegeben: die Debatte ist erlahmt, irgendwann ist einfach die Luft raus. Das Hamburger Abendblatt\u00a0(Teil der Funke-Mediengruppe) hat nun aber dieser dahinsiechenden Diskussion einen ganz neuen Dreh verpasst, den es so zuvor vermutlich h\u00f6chstens hinter vorgehaltener Hand oder verschlossener T\u00fcr gegeben hat. Am 24.08.2015 ver\u00f6ffentlichte ich meine Rezension zu Jane Gardams \u201eEin untadeliger Mann\u201c. Es ist der Auftaktroman zu einer Trilogie rundum den Zerfall des Britischen Empire, wunderbar \u00fcbersetzt von Isabel Bogdan. Am 17.12.2015 erschien im Hamburger Abendblatt …<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":9957,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[836],"tags":[939,2177,1455],"jetpack_featured_media_url":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-content\/uploads\/2016\/02\/4742787557_55faf48794_b.jpg","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9923"}],"collection":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=9923"}],"version-history":[{"count":36,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9923\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":9984,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9923\/revisions\/9984"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/media\/9957"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=9923"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=9923"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=9923"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}