{"id":12102,"date":"2018-02-15T18:47:30","date_gmt":"2018-02-15T16:47:30","guid":{"rendered":"http:\/\/literatourismus.net\/?p=12102"},"modified":"2018-02-15T18:47:58","modified_gmt":"2018-02-15T16:47:58","slug":"blogbuster-den-hut-nehmen-und-gehen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/literatourismus.net\/2018\/02\/blogbuster-den-hut-nehmen-und-gehen\/","title":{"rendered":"Blogbuster: Den Hut nehmen und gehen."},"content":{"rendered":"

Zum zweiten Mal findet der Blogbuster-Wettbewerb<\/a> statt. Von BloggerInnen initiiert, dient er dazu, konventionelle Strukturen im Literaturbetrieb aufzubrechen und Manuskripte aufzusp\u00fcren, die unter den \u00fcblichen Umst\u00e4nden durchs Raster fielen. Das lief im letzten Jahr recht erfolgreich in Kooperation mit dem Tropen Verlag. Als Siegermanuskript konnte sich Torsten Seiferts Roman Wer ist B. Traven?<\/a> durchsetzen, der bislang von der klassischen Literaturkritik bedauerlich weit links liegen gelassen wurde. (Warum eigentlich?) Und in diesem Jahr? Nehme ich meinen Hut.<\/strong><\/p>\n

Es kann gut sein, dass ich gescheitert bin. Sehr wahrscheinlich sogar. Aus dem diesj\u00e4hrigen Blogbuster-Rennen muss ich vorzeitig ausscheiden, ohne die Ziellinie \u00fcberquert zu haben. Woran liegt das? Ist wirklich alles so schlecht? Mich pers\u00f6nlich haben neun Manuskripte erreicht, schon quantitativ ein gro\u00dfer Unterschied zu den \u00fcber vierzig im letzten Jahr. Manche davon wirklich nicht in einem pr\u00e4sentablen Zustand, andere vielversprechend und mit wirklich guten Ans\u00e4tzen. Ein Manuskript habe ich vollst\u00e4ndig angefordert und gelesen, dachte, das k\u00f6nnte es werden, aber es verlor mich dann im letzten Drittel. Wie bereits im letzten Jahr haben wir Teilnehmenden uns f\u00fcr einen Pool entschieden, in den man Manuskripte legen kann, die einem selbst zwar nicht g\u00e4nzlich zusagen, die man aber f\u00fcr ambitioniert und spannend genug h\u00e4lt, um sie mit den anderen BloggerInnen zu teilen. Drei meiner erhaltenen Manuskripte habe ich vertrauensvoll in diesen Pool gelegt, bevor ich selbst ein paar Bahnen in ihm zog.<\/p>\n

Viele Ideen sind wirklich gut, geistreich, witzig, originell. Auf viele Ideen w\u00e4re ich gern selbst gekommen. Wo das so ist, scheitert es h\u00e4ufig an der Sprache. Mal ist sie zu manieriert, mal zu platt. Zu oft stolpere ich \u00fcber Klischees und Allgemeinpl\u00e4tze, \u00fcber ellenlange Beschreibungen, die zu nichts f\u00fchren, \u00fcber schiefe Sprachbilder, schalen Humor. Das kann immer passieren. Jedem. Allerdings ist die H\u00e4ufung entscheidend, auch angesichts der Tatsache, dass die Zeit f\u00fcr das Lektorat begrenzt ist. Es geh\u00f6rt zu meinen Aufgaben als Teil des Auswahlgremiums, auch abzusch\u00e4tzen, ob die Abeit am Text noch geleistet werden kann. In diesem Jahr wid Kein & Aber<\/a> Partnerverlag des Blogbuster-Wettbewerbs sein. Auch diesmal soll der Gewinnertext zur Frankfurter Buchmesse ver\u00f6ffentlicht werden. Viel Zeit, ausf\u00fchrlich an den Texten zu feilen, die im Rohzustand befindlich sind, bleibt nicht, obwohl sie es ganz sicher verdient h\u00e4tten, dass einer ihnen Zeit und Aufmerksamkeit widmete. Stimmte die Sprache, wies die Handlung einige Unebenheiten auf. Ab und an scheiterte es dann auch an der Form des Textes.<\/p>\n

Um also meine flapsig in den Blograum geworfene Eingangsfrage selbst zu beantworten: Nein, es war und ist nicht alles so<\/em> schlecht. Nichtsdestotrotz habe ich nach \u00fcber drei\u00dfig Leseproben den Funken vergeblich gesucht. Den, der mich wirklich begeistert. Die Nadel im Heuhafen, das Besondere. Nun k\u00f6nnte man zu Recht fragen, ob meine Anspr\u00fcche wom\u00f6glich zu hoch waren. Oder ob es denn immer gleich reine Euphorie sein muss? Angesichts der Tatsache, dass ich f\u00fcr den Text einstehen und werben muss, empfinde ich es sowohl dem Wettbewerb als auch den AutorInnen gegen\u00fcber nur fair, allein mit dem Manuskript ins Scheinwerferlicht zu treten, das mich wirklich \u00fcberzeugt. Nicht nur so halbherzig und mit vielen Abstrichen und dr\u00f6lfzig zugedr\u00fcckten Augen, sondern ganz und gar. Ich habe diesen Text in diesem Jahr nicht gefunden. Das tut mir leid. F\u00fcr die, die sich etwas erhofft haben. F\u00fcr den Wettbewerb ganz insgesamt, f\u00fcr den ich gern samt meines Lieblingsmanuskripts in den Kampf gezogen w\u00e4re.<\/p>\n

Es hat nicht sollen sein. Ich nehme meinen Hut.<\/p>\n

Foto: Stocksnap.io<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Zum zweiten Mal findet der Blogbuster-Wettbewerb statt. Von BloggerInnen initiiert, dient er dazu, konventionelle Strukturen im Literaturbetrieb aufzubrechen und Manuskripte aufzusp\u00fcren, die unter den \u00fcblichen Umst\u00e4nden durchs Raster fielen. Das lief im letzten Jahr recht erfolgreich in Kooperation mit dem Tropen Verlag. Als Siegermanuskript konnte sich Torsten Seiferts Roman Wer ist B. Traven? durchsetzen, der bislang von der klassischen Literaturkritik bedauerlich weit links liegen gelassen wurde. (Warum eigentlich?) Und in diesem Jahr? Nehme ich meinen Hut. Es kann gut sein, dass ich gescheitert bin. Sehr wahrscheinlich sogar. Aus dem diesj\u00e4hrigen Blogbuster-Rennen muss ich vorzeitig ausscheiden, ohne die Ziellinie \u00fcberquert zu haben. Woran liegt das? Ist wirklich alles so schlecht? Mich pers\u00f6nlich haben neun Manuskripte erreicht, schon quantitativ ein gro\u00dfer Unterschied zu den \u00fcber vierzig im letzten Jahr. Manche davon wirklich nicht in einem pr\u00e4sentablen Zustand, andere vielversprechend und mit wirklich guten Ans\u00e4tzen. Ein Manuskript habe ich vollst\u00e4ndig angefordert und gelesen, dachte, das k\u00f6nnte es werden, aber es verlor mich dann im letzten Drittel. Wie bereits im letzten Jahr haben wir Teilnehmenden uns f\u00fcr einen Pool …<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":12103,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[2325,836],"tags":[2313],"jetpack_featured_media_url":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-content\/uploads\/2018\/02\/StockSnap_LLLAHYVRGN.jpg","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12102"}],"collection":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=12102"}],"version-history":[{"count":9,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12102\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":12112,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12102\/revisions\/12112"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/media\/12103"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=12102"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=12102"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/literatourismus.net\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=12102"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}