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Willem Elsschot – Käse

1933 erschien „Kaas“ im Original, 1952 erstmals auf Deutsch. Der flämische Autor Willem Elsschot – eigentlich: Alfons de Ridder, – erzählt in diesem Klassiker von den Aufstiegsträumen eines einfachen Mannes und seinem tragischen Scheitern. Ein hintersinnig-komischer Roman, der nichts von seiner Schärfe verloren hat. Willem Elsschot war, so konstatiert auch das Nachwort dieses Buches, nie ein Mann großer Worte. Niemals wäre von ihm ein 800-seitiger Familienroman zu erwarten gewesen, viel mehr lässt sich sein ganzes schriftstellerisches Werk in einem Buch diesen Umfangs versammeln. Elsschot schreibt präzise, dicht und pointiert. In Fall von „Käse“ hätte mancher vielleicht einen Romanzyklus über Aufstieg und Fall eines kleinen Edamer-Unternehmens geschrieben, Elsschot aber begnügt sich mit den vermeintlichen Schilderungen aus erster Hand. Frans Laarmans, eigentlich Büroangestellter einer Schiffswerft, ist mit seinem Leben nicht unzufrieden – auch wenn er, wie viele einfache Männer seiner Zeit, insgeheim vom gesellschaftlichen Aufstieg träumt. Dieser kleine Hoffnungsschimmer, eines Tages zur besseren Gesellschaft zu gehören, lässt den ansonsten eher angepassten Laarmans auf ein wagemutiges Angebot eingehen. Mijnheer van Schoonbeke, ein Freund seines Bruders, offeriert ihm eine …