Alle Artikel mit dem Schlagwort: wahn

Christof Kessler – Wahn

Christof Kessler ist ein deutscher Neurologe. Er arbeitet hauptsächlich in der Schlaganfallforschung und ist seit 1994 Professor für Neurologie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.  ,Wahn‘ ist seine erste Veröffentlichung literarischer Art, erschienen im Eichborn Verlag. Wahn, Irrsinn und psychische Abgründe faszinieren viele Menschen seither. Einerseits aufgrund eines irgendwie wohligen Schauers der Erleichterung, nicht selbst von solchen Krankheiten betroffen zu sein, andererseits aufgrund einer durch und durch menschlichen Faszination für das Böse, das Hässliche und das Absonderliche. Diese Faszination befriedigt meistens schon der Sonntagabendkrimi, den wohligen Schauer der Erleichterung beschafft man sich andernorts. Zum Beispiel bei Menschen, die täglich mit Patienten arbeiten, denen psychische Störungen diagnostiziert wurden. Und die jeweiligen Ärzte geben bereitwillig Auskunft. Francois Lelord tat es in ,Das Geheimnis der Cellistin‘, Oliver Sacks tut es eigentlich seit Jahren in zahlreichen Publikationen und nun auch – Christof Kessler. Dass die drei Herren Ärzte sind, bleibt allerdings auch das am ehesten verbindende Element zwischen ihnen. In zwölf Fallgeschichten beleuchtet Christof Kessler in angenehmen Plauderton die Auswirkungen verschiedener Hirnkrankheiten. …

Julia Deck – Viviane Élisabeth Fauville

Julia Deck ist eine französische Autorin. Geboren in Paris studierte sie Literatur, unterrichtete Französisch und besuchte eine Journalistenschule. Heute arbeitet sie bei dem Magazin Livres Hebdo. Viviane Élisabeth Fauville ist ihr Debütroman und erscheint in der Übersetzung von Anne Weber im Wagenbach Verlag. Sie ist vierzig, Mutter eines Kindes und an einem Scheideweg ihres Lebens angekommen. Ihr Mann hat sie für eine andere, eine jüngere Frau, verlassen, ihre Mutter ist tot. In Viviane verdichtet sich aller Verlust, der sich in einem Menschenleben anhäufen kann. Einzig ihr Kind, das sie stets wie eine Versicherung des Lebens mit sich auf dem Arm trägt, scheint wie ein Symbol der Beständigkeit in einem Leben, das sich in seine Bestandteile auflöst. Und doch … Sie sind nicht ganz sicher, aber Sie haben das Gefühl, vor vier oder fünf Stunden etwas getan zu haben, was Sie nicht hätten tun sollen. Sie versuchen, sich die Abfolge Ihrer Gesten in Erinnerung zu rufen, deren Faden wieder aufzunehmen, aber jedesmal, wenn Sie einen zu fassen bekommen, fällt sie, statt automatisch die Erinnerung der nächsten …