Lorenza Gentile – Teo
Wenn Eltern sich streiten, dann läuft das in drei Phasen ab. In der ersten schreien sie, in der zweiten schweigen sie, in der letzten verschwindet einer von beiden und kommt nicht mehr wieder. Das kann Teo natürlich nicht zulassen. Also versucht er, Rat von jemandem einzuholen, der doch noch nie eine Schlacht verloren hat – Napoleon Bonaparte. Teos Eltern sind mittlerweile in Phase zwei. Sie reden kaum noch miteinander, gehen sich aus dem Weg so gut sie können. Streitereien entfachen sich an Kleinigkeiten und brennen schier alles restlos nieder, was die Familie jemals verbunden hat. Überall herrscht eine eisige Stimmung, von der einstigen Herzlichkeit ist wenig geblieben. Erklären will Teo aber niemand, was eigentlich los ist, dafür ist er viel zu klein. Acht Jahre gerade erst – was sollte er schon verstehen von den Problemen der Erwachsenen? Auch seine Schwester Matilde ist ihm keine große Hilfe, die scheint mit ganz anderen Dingen beschäftigt zu sein. Mit Make-Up, Jungs und ihrer Taille. Vor anderen lächeln meine Eltern immer. Wie bei den Schulaufführungen, wo du so tun …