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Anselm Neft – Vom Licht

Adam und Manda wachsen mit ihren Zieheltern Valentin und Norea auf einem Selbstversorgerhof in der österreichischen Provinz auf. Sie besuchen keine öffentliche Schule, sondern werden von den Eltern zuhause unterrichtet. Ihre religiöse Überzeugung, dass alle Materie böse und falsch ist, die Welt ein schlechter Ort und nur die Heimkehr in ein entmaterialisiertes Lichtreich das Ziel ihrer Existenz sein kann, geben sie an ihre Kinder weiter. Kann man sich in einer Welt zurechtfinden, die einem systematisch vorenthalten wird? Und was ist überhaupt diese »Welt«? Anselm Nefts Roman ist radikal, verkopft und erschütternd. Wer Vom Licht am Ende zuklappt, wird sich vielleicht denken: Was habe ich da eigentlich gerade gelesen? Einen »Aussteigerroman«, wie es auf dem Buchrücken heißt? Eine Abhandlung über religiösen Fanatismus, über Dogmatismus, über Herrschsucht und Weltflucht? Einen Versuch, die Entstehung der Welt – gespalten in Geist und Materie – mittels religiöser Lehren und wissenschaftlicher Forschung fast in sokratischem Dialog zu reflektieren? Einen entwaffnenden Bericht über Ohnmacht und Macht? Vielleicht von allem etwas. Adam und Manda jedenfalls wachsen in dem Glauben auf, dass die Welt …