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Paco Roca – la casa

Mit Der Winter des Zeichners und Kopf in den Wolken hat sich der Spanier Paco Roca bereits einen Namen gemacht. Einfühlsame Geschichten und Zeichnungen sind sein Steckenpferd, individuelle Erlebnisse, das Kleine und Überschaubare, in dem sich Fragen größerer Relevanz verbergen. Bereits bei Kopf in den Wolken beschäftigte Roca sich mit dem Altern, dem Erinnern und Vergessen, allerdings aus der Perspektive eines Demenzpatienten. la casa wählt den Blickwinkel der Zurückbleibenden. Nach dem Tod ihres Vaters kehren drei ungleiche Geschwister in das Ferienhaus ihrer Kindheit zurück. Dort hat der Vater die letzten Jahre allein verbracht, die Beete umgegraben und den Garten gepflegt. Eigentlich treffen die Geschwister bloß aufeinander, weil sie das Haus entrümpeln und verkaufen wollen. Doch im Zuge der gemeinsamen Arbeit, der gemeinschaftlichen Erinnerung an den Verstorbenen kommen sie sich nicht nur untereinander wieder näher, sie entdecken auch Facetten ihres Vaters, die ihnen zu seinen Lebzeiten verborgen geblieben sind. So hegte und hätschelte der Vater einen Feigenbaum wie kaum ein anderes Gewächs in seinem Garten, weil er ihn an seine Kindheit erinnerte. Wie auch in seinen …

Paco Roca – Kopf in den Wolken

Paco Roca gilt als einer der erfolgreichsten Comiczeichner Spaniens. Hat er mit ,Der Winter des Zeichners‘ einen Blick auf fünf leidenschaftliche Zeichner und deren Versuch geworfen, ein eigenes Magazin zu veröffentlichen, begleitet ,Kopf in den Wolken’ den alten Emilio auf seinem Weg ins Vergessen. Ein anrührendes und einfühlsames Werk über das das Alter und Demenz. Emilio war einst Leiter einer Bank. Akkurat, vertrauenswürdig, genau. Im Alter jedoch wird er zusehends schusselig. Er vergisst, dass er längst nicht mehr arbeitet und schlägt seinen Kindern im Gespräch aufgrund ihrer finanziellen Lage ein vermeintlich erbetenes Darlehen aus. Immer wieder kann Emilio Vergangenheit und Gegenwart nicht unterscheiden. Seine Kinder entschließen sich, letztlich mit der Situation überfordert, Emilio in ein Pflegeheim zu bringen, wo er fachkundige Betreuung erfährt. Und sie selbst nicht allzu oft auftreten müssen. Zwar verabschieden sie sich mit der Beteuerung, ihn oft zu besuchen; diese guten Absichten bleiben aber weit mehr Lippenbekenntnis als dass sie in die Tat umgesetzt werden. Schade, im Pflegeheim, das Paco Roca zeichnet, aber nicht ungewöhnlich. Mancher versucht verzweifelt, seinen Optimismus beizubehalten und …

Paco Roca – Der Winter des Zeichners

Paco Roca ist ein spanischer Comiczeichner. Für seine Graphic Novel “Arrugas” (dt. Runzeln), die den Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung thematisiert, wurde er vom spanischen Kulturministerium mit dem Nationalen Comic Preis ausgezeichnet. Der Winter des Zeichners erschien in der Übersetzung von André Höchemer im September 2012 im Reprodukt Verlag. Die 50er-Jahre in Spanien. Franco reagiert das Land mit eiserner Hand und diktatorischem Selbstverständnis. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich und politisch isoliert, lebt man weitgehend in dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem politischen System. 1946 hatte Franco sogar die Monarchie wieder eingeführt, jedoch ohne jemals einen König zu ernennen. In diesem gesellschaftlich doch eher sumpfigen Klima feiert der Verlag Bruguela große Erfolge. 1910 noch unter dem Namen El Gato Negro gegründet, gehört er zu den erfolgreichsten Verlagshäusern Spaniens. Er machte das Taschenbuchformat populär und veröffentlichte erfolgreiche Magazinreihen wie z.B. Pulgarcito. Der Beruf des Comiczeichners war zwar durchaus angesehen und als Handwerk akzeptiert, die Bezahlung und der Umgang mit Urheberrechten waren allerdings in weiten Teilen der spanischen Verlagswelt verbesserungsbedürftig. Den Autoren und Zeichnern wurden die Rechte an ihren eigenen Figuren …