Alle Artikel mit dem Schlagwort: großbritannien

J.B. Priestley – Ein Inspektor kommt

John Boynton Priestley (1894-1984) war ein englischer Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker. Nach Beendigung des Kriegsdienstes im Ersten Weltkrieg begann er ein Studium der Literatur und Geschichte. Bis 1940 widmete er sich dem Theater und gründete sogar ein eigenes, für das er seine Stücke hauptsächlich konzipierte. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als BBC-Kommentator und erlangte so eine gewisse Berühmtheit. “Ein Inspektor kommt” gehört zu Priestleys bekanntesten Werken und zeichnet sich durch eine solche Eindringlichkeit aus, das man nur gefesselt und ein bisschen peinlich berührt die Geschehnisse um die Familie Birling verfolgen kann. Das Stück spielt, obwohl 1942 verfasst, 1912 in einer fiktiven Kleinstadt namens Brumley. Die Familie ist zusammengekommen, um die bevorstehende Hochzeit der Tochter Sheila mit Gerald, dem Sohn eines befreundeten Fabrikanten, zu feiern. Mitten in der Rede Mister Arthur Birlings klopft es plötzlich an der Tür und ein Inspektor kommt. Der Inspektor stellt sich mit Namen Goole vor und berichtet von einem tragischen Suizidfall, der letzte Nacht im städtischen Krankenhaus geschehen sei. Ein Mädchen namens Eva Smith habe Säure geschluckt und sei daran gestorben, …

Bernard Shaw – Pygmalion

Bernard Shaw (1856-1950) war ein englisch-irischer Dramatiker, Politiker und Satiriker, der 1925 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Shaw spielte in der Fabian Society eine entscheidende Rolle. Diese Gesellschaft hatte es sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche und politische Veränderungen nicht auf revolutionärem, sondern auf evolutionärem Wege anzustreben. Dort verbreitete er seine politischen Ideen als Vortragsredner. Darüber hinaus schuf Shaw als Vertreter des intellektuellen Dramas einen neuen Dramentypus – das sogenannte Diskussionsdrama, dessen Protagonisten als Träger bestimmter Ideologien und Meinungen aufeinandertreffen. Für Shaw war nicht nur der Kampf der verschiedenen Charaktere, sondern auch der Kampf verschiedener Ansichten von Bedeutung. Häufig sind seine Werke satirisch überspitzt und seine Charaktere ausgemachte Exzentriker. Pygmalion ist nicht nur der Name einer Figur der griechischen Mythologie, sondern auch des literarischen Werkes, das Frederick Loewe als Vorlage für sein Musical My Fair Lady diente. In der griechischen Mythologie, am ausführlichsten erwähnt von Ovid, handelt es sich bei Pygmalion um einen Künstler, der sich aufgrund schlechter Erfahrungen mit gewissen Töchtern zum Frauenfeind entwickelt. Er zieht sich komplett zurück und arbeitet an einer elfenbeinernen Statue, die …

Mary Shelley – Frankenstein

Mary Shelley (1797-1851, geboren als Mary Godwin) war eine britische Schriftstellerin des frühes 19. Jahrhunderts. Sie schrieb neben oben genanntem Werk auch Essays, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Gedichte, Rezensionen und Reiseberichte. Mit Frankenstein ist sie in die Literaturgeschichte eingegangen. Angeblich soll die Idee zu Frankenstein von dem berühmten Dichter Lord Byron angestoßen worden sein, der bei einem Treffen am Genfer See in einer Gruppe (mit Percey Shelley & Claire Clairmont) vorschlug, jeder von ihnen solle eine eigene Schauergeschichte zum Besten geben – nachdem sie sich aufgrund des verregneten Wetters bisher nur fremde Werke vorgelesen hatten. Nachdem Mary lange nichts einfiel, inspirierte sie letztlich ein Traum zum Frankensteinmanuskript. Shelleys Werk trägt den Untertitel “…oder der moderne Prometheus”, womit sie auf den Titan der griechischen Mythologie anspielt, der oft als Schöpfer von Tieren und Menschen bezeichnet wird. Der Roman ist deutlich als Warnung davor zu verstehen, sich über die Grenzen des Menschseins zu erheben und selbst lebendige Geschöpfe zu erschaffen. Möglicherweise reagierte Shelley hier auch auf Tendenzen der Forschung zur damaligen Zeit und den absehbaren Trend, sich – angeblich …