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Manuel Niedermeier – Durch frühen Morgennebel

Zwei junge Männer lernen sich an Bord eines Forschungsschiffes kennen. Der eine Fotograf, der andere Biologe. Der eine unter allen Umständen in seine Fotografie vernarrt, der andere stetig taumelnd am Rande eines Abgrunds. Es ist ein eisschollenhaftes Treiben durch die Nordostpassage, geradewegs in die Katastrophe hinein, die das Zentrum dieses Debütromans bildet. Ein Bild ist der Aggregatwechsel eines Moments. Clemens ist Fotograf. Gemeinsam mit Meteorologen, Biologen und Seeleuten ist er auf dem Weg nach Wrangler Island, einer kleinen Insel im Arktischen Ozean, nahe Sibirien. Er will fotografieren, den Moment herauslösen aus der fließenden Zeit, ihn konservieren und retten vor der Vergänglichkeit. An Bord trifft er auf John, einen Biologen, der sich studienbedingt mit dem Kommunikationsverhalten von Belugawalen beschäftigt. Die Population soll vor Wrangler Island besonders hoch sein, deshalb nimmt er an dieser sechsmonatigen Expedition teil. Schnell bemerkt Clemens die Instabilität seines Kabinengenossen. Er schläft nur wenige Stunden in der Nacht, wälzt sich im Bett herum, spricht im Schlaf in fremder Sprache, schreckt schreiend hoch. Rollender Seegang beizte das Polarmeer grau. Kein Unterschied mehr zwischen Himmel …