Alle Artikel mit dem Schlagwort: bloggerpreis

Blogbuster: Phase zwei.

Die erste Phase des Blogbuster-Projekts ist abgeschlossen. Will sagen: alle Manuskripte sind eingereicht und auf die jeweiligen Wunsch-Blogger verteilt. 252 Beiträge gehen ins Rennen, 40 davon sind auf meinem virtuellen Schreibtisch gelandet. Was ist bisher passiert und wie geht es jetzt weiter?  Schon vor Einsendeschluss versuche ich immer wieder, einen Überblick über das zu behalten, was mir vertrauensvoll zur Begutachtung überlassen wird; nicht immer gelingt das. Manches kann ich schnell aussortieren, weil es nicht den Teilnahmebedingungen entspricht, an anderem knabbere ich länger. Ist es gut? Ist es originell? Kann man daraus etwas machen? Schnell fällt mir auf, dass meine öffentlich bekundete Vorliebe für das Abseitige offenbar besonders eine Sorte Text anzieht: die Lebensüberdrussbewältigungsliteratur. Man findet seinen Platz im Leben nicht, ist orientierungslos und demonstrativ gleichgültig; Protagonist versucht gelegentlich erfolglos zu schriftstellern. Literatur wie diese fußt vielleicht häufig auf dem Missverständnis, dass das Abseitige nicht allein durch seine Abseitigkeit Tiefe und Qualität erhält. Mit mehr oder weniger gelungenen Referenzen auf Popkultur und Philosophie versucht mancher seinen Text irgendwie aufzuwerten, meistens erfolglos. Ich verstehe den Gedanken dahinter, …

Das Debüt-Bloggerpreis: Mein Preiskandidat

Fünf Debütromane haben es auf die Shortlist des erstmalig von Bloggerseite ausgelobten Preises für das beste Erstlingswerk des Jahres geschafft. Stilistisch ganz unterschiedlich, einen sie doch alle die Themen Macht und Gewalt in der einen oder anderen Form: persönliche und private Gewalt, politische Verfolgung, Diktatur, Mord, Korruption, Ideologie. Die Entscheidung für einen Favoriten aus diesen fünf AnwärterInnen war keine, die sich aus dem Ärmel schütteln ließ. Katharina Winklers Roman um die junge Filiz, die den grausamsten Formen häuslicher Gewalt ausgesetzt ist, geht unter die Haut. Nicht nur wegen des Themas, sondern vor allem wegen der zurückgenommenen und bildhaften Sprache, die den Versuch wagt, das Unbeschreibliche zu beschreiben, das Unsagbare zu sagen. Indem Blauschmuck tief in die Gedankenwelt der Betroffenen eintaucht, legt der Roman destruktive Dynamiken und Selbstbilder bloß,  die bereits den Boden für die Gewalt ebnen. Auch Sonja Harters Weißblende spielt nicht zufällig in einem Tal, in dem die umliegenden Berge bereits die Begrenzung der Welt darstellen. Kaum einem Dorfbewohner gelingt es, diese Enge zu überwinden, die wenigsten haben Interesse daran. Es ist “eine unwegsame …