Der zweite Tag in Klagenfurt
© ORF/ Johannes Puch Der zweite Lesungstag ist vorbei und war diesmal von deutlich mehr Dissonanzen innerhalb der Jury geprägt. Selten war man sich über einen Text wahrhaft einig, sieht man einmal ab von Monique Schwitter – deren Text allerdings wenig Anklang innerhalb der lesungsbegleitenden Twittergemeinde fand. Klaus Kastberger attestierte Juri Steiner ein Talent dafür, noch das banalste Stück Text mittels besonderer interpretatorischer Fähigkeiten in schöne Literatur verwandeln zu können. Ein bisschen Beef gab es also und wenig klare Favoriten. Die Geister schieden sich sowohl an den heimischen Geräten wie auch in Klagenfurt selbst. Es geht eine Menge um Wut, Hilflosigkeit, Ohnmacht und die Beschissenheit der Dinge. Peter Truschner – ,RTL-Reptil’ © ORF/Johannes Puch In seiner körperlichen Präsenz erinnert Peter Truschner unweigerlich an einen resoluten Türsteher, sein Text ,RTL-Reptil’ evoziert allein aufgrund seines Titels sofort Bilder aus dem, was man gern liebevoll-versachlichend das Prekariat nennt. Ein junger Mann sitzt allein in seiner Wohnung und beobachtet Migranten, die in den Mülltonnen wühlen. Er ist angeekelt, lässt seine Gedanken schweifen. Es geht, wieder einmal, um den emotionslosen …