Die Highlights
Jedes Jahr steht man als Vielleser wieder vor der Retrospektiv-Frage. Was war dieses Jahr besonders beeindruckend, bewegend, der Erinnerung wert? Bei über neunzig gelesenen Büchern ist die Frage nicht immer ganz so leicht zu beantworten, aber ich habe euch sechzehn Bücher herausgepickt, die ich guten Gewissens (und auch noch nächstes Jahr) mit Verve empfehlen kann, wenn jemand fragt!
Giwi Margwelaschwili – Das Leseleben
Berthoud & Elderkin – Die Romantherapie
Karen Köhler – Wir haben Raketen geangelt
Stephen Collins – Der gigantische Bart, der böse war
Charles Jackson – Das verlorene Wochenende
Nino Haratischwili – Das achte Leben
Robert Seethaler – Ein ganzes Leben
Phil Klay – Wir erschossen auch Hunde
Michael Maar – Heute bedeckt und kühl
Gail Jones – Ein Samstag in Sydney
Jonathan Cott/Susan Sontag – The Doors und Dostojewski
Bitte übernehmen Sie
Im Juni überkam mich die Lust auf eine Interviewreihe mit zeitgenössischen Autoren, von der ich zunächst ja nicht glaubte, sie könne länger Bestand haben. Keine individualisierten Fragen, sondern Satzanfänge zum Schreiben und Leben bilden den Ausgangspunkt. Und trotzdem ist jeder kleine ,Fragebogen’ auf seine Art individuell, sympathisch und menschlich.
Alle Interviews mit Buchschaffenden im Rahmen der ,Bitte übernehmen Sie’-Reihe findet ihr hier. Meinen herzlichen Dank nochmal an alle Teilnehmer, ich hoffe, die Reihe kann im nächsten Jahr aufrechterhalten werden. An dieser Stelle die schönsten Antworten seit Beginn im Juni:
Wenn ich keine Bücher schreiben würde, könnte ich ..
…wenn ich keine Bücher mehr schreiben könnte, wäre ich ein trauriger, alter Sack.
(Michael Weins)
Völlig unterschätzt wird,..
…Hässlichkeit. Hässliches erzählt viel mehr als Schönes, und es ist auch viel schwieriger zu dechiffrieren.
(Frédéric Valin)
Das Schreiben begann für mich,..
…mit einer Kurzgeschichte über einen querulanten Beamten mit Vorliebe für subversive Kunstaktionen und Süßkram, Lieblingssatz: “Jeden Tag eine gute Tarte.”
(Bernhard Blöchl)
Eine meiner seltsamsten Angewohnheiten ist es,..
…partout keine Kaffeemaschine anzuschaffen, um nicht zu viel Kaffee zu trinken, und dennoch zu viel, dann auch noch teuren Café-Kaffee zu trinken.
(Ulrike Draesner)
Ich erfülle folgendes charmantes Autorenklischee:
Ich schaue heimlich in anderen Buchhandlungen, ob meine Bücher eingekauft wurden.
(Petra Hartlieb)
Ein Buch muss..
…überhaupt nichts. Leid erwächst aus dem Gefühl des Müssens. Ein Buch beschenkt uns im besten Falle mit Freiheit.
(Benjamin Lebert)
Ein Kindheitstraum von mir war…
..Seite an Seite mit Lucky Luke durch den wilden Westen zu ziehen.
(Simone Lappert)
Ein Kindheitstraum von mir war..
…Astronautin zu werden. Bis ich live im Fernsehen sah, wie die Challenger explodierte. Danach träumte ich lange nichts.
(Lucy Fricke)
Eine meiner seltsamsten Angewohnheiten ist es,..
…vor dem Schlafgehen unter dem Bett nachzusehen, ob da jemand liegt (wenn ich recht informiert bin, hat das Louis de Funès auch getan).
(Heinrich Steinfest)
Völlig unterschätzt wird..
…die Macht der Wahrheit, wenn man mal alle Höflichkeiten und Ängste und Konventionen weglässt und das sagt und macht, was man will.
(Fabian Neidhardt)
Wenn ich Musik höre, dann..
…bekomme ich große pathetische Ideen, die ich niemals laut aussprechen würde.
(Lisa Kreißler)
Ein Buch muss..
…neben meinem Bett liegen, ein anderes in meinem Rucksack stecken und ein weiteres auf meinem Schreibtisch liegen.
(Karoline Menge)
Literatur kann …
..Leben retten.
(Teresa Präauer)
Ich bedanke mich für ein Jahr voller fantastischer Bücher, teilhabender Leser, offener Verlage wie Autoren und interessanter Diskussionen. Möge es im nächsten so weiter gehen!
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