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Bloggertreffen bei DuMont!

DSCN5649Knapp eine Woche nach dem vom DuMont Verlag, genau genommen von Katharina Waltermann, initiierten Bloggertreffen im Kölner Neven-DuMont-Haus, komme nun auch ich dazu, meinen Bericht zu schreiben. Eines ist jedenfalls gewiss: Mit dieser Aktion hat der DuMont-Verlag Neuland betreten, von dem zu hoffen ist, dass auch andere Verlage es zukünftig entdecken. Denn es scheint sich abzuzeichnen, dass nicht nur Rezensionen in einschlägigen Feuilletons, sondern auch in ganz privaten Blogs immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zwanzig Blogger (inklusive einiger Begleitpersonen) betraten am 23. August gegen 14:00 Uhr das riesige Neven-DuMont-Haus, in dem nicht nur der Buchverlag, sondern auch zahlreiche Zeitungsredaktionen und der Kalenderverlag beheimatet sind. Ja, zu unserer Überraschung ist die Abteilung des Buchverlags, gemessen am architektonischen Volumen dieses Gebäudes, fast zum Verlieben klein und charmant. Vor dem Konferenzraum erhalten wir unsere kleinen Namensschilder und werden beim Eintreten von überraschend vielen Mitarbeitern des Verlags unheimlich freundlich und offenherzig empfangen. So begrüßte uns beim Eintreten sofort Jochen Große-Entrup, zuständig für Vertrieb und Marketing, Frau Waltermann hatte uns bereits beim Eintreten in Empfang genommen und durch die gläsernden Hallen geführt.

dumont-verlag

Tagesordnungspunkt war, so war es ja angekündigt, die Vorstellung des Herbstprogramms, bzw. dessen Schwerpunkttitel. Dies übernahmen abwechselnd Herr Große-Entrup, Elke Wehinger – selten hat man leidenschaftlichere und gestenreichere Plädoyers für das Lesen eines Buches gesehen -, Martin Kordic – ehemals Herausgeber der Bella Triste und künstlerischer Leiter des Literaturfestivals PROSANOVA, beim DuMont-Verlag zuständig für die deutschsprachige Literatur – und Angela Tsakiris, betreut mit der ausländischen Belletristik. Grob war mir das Programm ja bereits vertraut, Roman Ehrlich hatte ich bereits gelesen und besprochen, einige andere Neuerscheinungen wurden mir aber auch erst durch die leidenschaftlichen und authentischen Vorstellungen schmackhaft gemacht. So werde ich Bienensterben sicher mit Vergnügen lesen, Palmherzen gern zur Hand nehmen und mir womöglich auch James Sallis mal ansehen, der mich unter anderen Umständen wahrscheinlich nicht angesprochen hätte. Für die Pressearbeit waren Julia Giordano und Linda Marie Schulhof anwesend.

Doch nicht nur das Herbstprogramm wurde uns bei Kaffee und Gebäck schmackhaft gemacht, gelesen wurde auch! Andreas Izquierdo (“Das Glücksbüro”) und Markus Herrmann (“Aaarfz”) lasen aus ihren Werken und besonders zweiterer tat das mit so viel Charme und Witz, dass wohl so einige Blogger entgegen ihrer sonstigen Lesegewohnheiten später zu seinem Roman gegriffen haben. Für jeden Blogger stand eine Tasche mit Vorschauen, Leseproben, einem kleinen Süßigkeitenpaket (das habe ich schon aufgegessen, sorry!) und einer Taschenbuchausgabe von Lisa-Marie Seydlitz’ “Sommertöchter” bereit. Und als wäre das nicht genug, ging es nach der Programmvorstellung in die Verlagsräumlichkeiten. Dort wurde Essen (aus LEON persönlich nachgekocht von Frau Waltermann!) und Trinken gereicht, ein Tisch bot einen Überblick über künftige Erscheinungen, ein anderer zog jeden magisch an, der den Raum betrat. Bücher zum Mitnehmen, einfach so! Die Romane von Andreas Izquierdo und Markus Herrmann, aber auch Judith Kuckarts ‘Wünsche‘, ‘Erzähl es niemandem‘ von Lillian Crott Berthung und Randi Crott, Roches ‘Feuchtgebiete‘ sowie das von Frau Wehinger so hochgelobte ‘Palmherzen‘.

So standen wir dort, mit unseren Schildern, wurden von Frau Wehinger kurz durch die Verlagsräume geführt, fühlten uns wohl, auf – und vorallendingen (!) ernstgenommen! Plötzlich waren wir nicht mehr irgendwelche Leute, die im stillen Kämmerlein handwerklich durchschnittliche bis dürftige Besprechungen zusammenzimmerten, plötzlich wurden wir anerkannt und gewürdigt. Die meisten Blogger verband zwar die Liebe zum Lesen, mit dem Literaturbetrieb zu tun hatten aber die wenigsten. Das Schreiben von Rezensionen ist also ein Freizeitvergnügen, eine Tätigkeit, mit der wir nicht etwa reich werden oder Ruhm ernten, mit einem Hobby, das ausschließlich unserer Liebe zur Literatur Ausdruck verleiht. Der DuMont-Verlag hat mit diesem Nachmittag ein Zeichen gesetzt – denn in anderen Ländern ist das Wirken von Bloggern wesentlich mehr in den kulturellen und journalistischen Betrieb eingebunden. Es bewegt sich etwas in diesem Bereich.

Ein herzliches Dankeschön an den Verlag, insbesondere an Frau Waltermann, die das Betreten von Neuland bravourös gemeistert und organisiert hat. Möge sich diese Entwicklung in Zukunft fortsetzen und die Vernetzung zwischen Bloggern, aber auch zwischen Bloggern und Verlagen noch enger werden.

sophie

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  1. Pingback: Ein (Blog)Jahr 2013 endet | Literaturen

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