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Zora del Buono – Gotthard

Fritz Bergundthal, ein Junggeselle in seinen Fünfzigern, reist von Berlin ins Tessin, um dort Fotos von Lokomotiven zu machen. Als Eisenbahnkundiger sieht er sich zuhause oft alte Bilder und Videoaufnahmen an, fachsimpelt mit einem Freund. Er weiß eine Menge über Unglücke und Todesfälle, – das Unglück allerdings, das sich an einem einzigen Tag nahe der Bauarbeiten des Gotthardbasistunnels abspielt, hat er nicht kommen sehen. Bergundthal ist auf dem Campingplatz nahe der Baustelle untergebracht. Er liebt Zahlen, wobei er die runden den eckigen vorzieht. In Berlin geht er seit längerer Zeit in den Italienischkurs an der Volkshochschule, von Beruf ist er Steuerfachmann. Der ist es letztlich auch, der in großem Maße dazu beiträgt, dass er von der Ehe nicht besonders viel hält. Viel mehr als die Finanzen bekümmern ihn oft genug die kleinen Geheimnisse zwischen den Eheleuten, vermeintliche Geschäftsreisen und andere verdächtige Ausgaben, die ihm die Buchführung offenbart. Er weiß, wie sie sich belügen und betrügen, er weiß, dass wohlwollende Liebe nicht selten in ihr Gegenteil umschlägt. Auch deshalb hält sich Bergundthal mehr an berechenbare Maschinen, …