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Literaturkritiker auf dem Bolzplatz

© obs/ZDF/ZDF/Jule Roehr Als Volker Weidermann am Ende des ersten Literarischen Quartetts in neuer Auflage die Diskussionsergebnisse wie ein Sportkommentator zusammenfasst, überlegt man für eine Sekunde, ob die heute-show womöglich auf Sendung geblieben ist. Für die Zuschauer, die dem Hochgeschwindigkeitsgeplauder der vier Diskutanten nur schwerlich folgen konnten, gibt es die Quintessenz in dosierter und möglichst vereinfachter Form – das vielleicht ein Zugeständnis an die „normale Leserschaft“. So unter anderem ein ausgeglichenes 2:2 für Chigozie Obiomas magischen Afrikaroman „Der dunkle Fluss“, der dieser Tage auch für den Booker Prize nominiert ist. Während Frau Westermann nicht über die vermeintlich schlechte und ungelenke Übersetzung hinwegzukommen bereit ist, betrachtet Maxim Biller es als „Selbsthassbuch“, in dem die Zerrissenheit Nigerias in außerordentlicher Weise so kunstfertig zum Ausdruck kommt, dass er sich an Camus oder Kafka erinnert sieht. Gleich zu Beginn stellt er klar, dass er keine Superlative scheue. Das allerdings ist nicht unbedingt das Einzige, was Biller nicht scheut. Die Diskussion über Literatur braucht weder Harmoniestifter noch Krawallmacher, wenn sie inhaltlich überzeugen kann Maxim Biller ist so etwas wie der …