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Marion Brasch – Wunderlich fährt nach Norden

Irgendwann kommt in jedem Leben der Moment, in dem Veränderung unerlässlich, das bisherige Dasein zu eng geworden ist. Zeichenlehrer Wunderlich trifft es ganz klassisch am Ende einer Beziehung, die ihm Halt und Boden war. Er beschließt, nach Norden zu fahren und wird auf dem Weg dorthin – fast mag man es ein Wunder nennen – ein ganz neuer Wunderlich. Wunderlich hat sich in seinem Leben eingerichtet. Er mag keine Veränderungen und plant rigoros, um nichts dem Zufall zu überlassen. Doch dann trennt seine Freundin Marie sich von ihm. Unmöglich, so etwas zu planen. Es passiert einfach und bringt Wunderlich völlig aus dem Gleichgewicht. Als ob das allein nicht schon genug wäre, beginnt plötzlich sein Handy mit ihm zu kommunizieren. Ein gewisser (oder eine gewisse?) Anonym schickt Wunderlich mysteriöse Nachrichten und es beginnt mit: “Guck nach vorn.” Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte. Er kannte zwar nicht viele Menschen, doch was spielt das für eine Rolle, wenn das Unglück größer ist als man selbst. Das kann nun auf vielerlei Arten, sinnbildlich oder wortwörtlich, verstanden …