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Wolfgang Popp – Wüste Welt

Mit “Die Verschwundenen” präsentierte Wolfgang Popp im letzten Jahr vermutlich einen der originellsten Erzählbände des Jahres. Im Zentrum seines aktuellen Romans steht eine Bruderrivalität, die bis in die Wüste Marokkos führt. “Wüste Welt” ist ein mystischer und ätherischer Roman, der sich streckenweise wie eine Fata Morgana anfühlt. Sie sind Brüder, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Der eine so leidenschaftslos und kontrolliert wie ein Uhrwerk, rational und pragmatisch bis in die Haarspitzen. Der andere ein Abenteurer, eine Naturbegabung, ein dynamischer Jungspund, dem alles gelingt, was er anpackt. Und der selbst aus dem, was ihm misslingt, noch einen Vorteil für sich herausschlägt. In seiner Kindheit und Jugend wurde der Ältere von beiden stets vom Jüngeren überflügelt. Immer, wenn er glaubte, etwas nur für sich zu haben, wurde es nur kurze Zeit später vom hochbegabten Bruder vereinnahmt. Immer war dieser Bruder präsent, selbst wenn er nicht körperlich anwesend war. Als unerreichbarer Orientierungspunkt am Horizont, durch den die eigene Unzulänglichkeit nie auch nur für einen kurzen Moment außer Sicht gerät. Der Protagonist sagt sich von seinem Bruder los …