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Kurz und knapp rezensiert im Juni!

Im Juni geht es um feministische Essays, ein ungewöhnliches Zoo-Exponat und die russische Schwermut aus französischer Feder. Rebecca Solnits Essayband beginnt mit einer exemplarischen Partysituation: ein Mann belehrt Solnit, ungefragt und zunächst ohne es zu wissen, über ihr eigenes Buch. Es bedarf einiger Anstrengung, um ihn davon zu unterrichten, dass das Buch, aus dessen Besprechung er so übereifrig zitiert, von der Frau stammt, die ihm gegenüber steht. Gelesen hat er es selbst noch nicht. Worum es aber geht: mit dem 2/5-Wissen glänzen und das Revier abstecken. Von da aus reißt Rebecca Solnit mit ihren Essays zahlreiche feministische Themen an: die Marginalisierung von weiblichen Stimmen in Machtpositionen (verbunden mit der Schwierigkeit, als Frau überhaupt in solche Positionen zu gelangen), die Häufigkeit von Gewalt gegen Frauen, insbesondere in Form von Vergewaltigung, Machtverschiebungen und -differenzen und die eheliche Gleichstellung von Homosexuellen. Solnit ist eine scharfe Beobachterin, die klug und differenziert argumentiert und eigene, auch unkonventionelle Gedanken entwickelt. Am Ende steht eine anregende Sammlung ganz verschiedener Texte zu den Themen Feminismus und Gleichberechtigung, die offen zutage treten lassen, was …