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Die Poesie der Gyde Callesen

An dieser Stelle ein ungewöhnlicher Artikel. Ungewöhnlich insofern als er den üblichen strukturellen Rahmen einer Rezension sprengt und eher als Tipp zwischendrin daherkommt. Das hängt einerseits damit zusammen, dass meine Lektüre schon einige Jahre zurückliegt, andererseits aber auch mit der Tatsache, dass ich mich im Falle Gyde Callesens nicht nur auf ein einziges Werk beschränken will. Gyde Callesen, geboren 1975 in Flensburg, ist eine deutsche Autorin, deren Poesie und Wortgewalt beeindruckend, deren literarische und metaphorische Feinfühligkeit sehr besonders ist. Seit 2000 arbeitet Gyde Callesen als freie Schriftstellerin. Im Besonderen möchte ich mich mit zwei ihrer Werke beschäftigen – Maya mein Mädchen, erschienen 2003 und Käfer sind ungerade, erschienen 2006. Maya mein Mädchen erzählt fast schmerzhaft intensiv von der Identitätssuche und Vergangenheitsbewältigung einer jungen Frau. Sie ist Künstlerin und bemerkt mit wachsendem Alter immer mehr, wie sehr sich ihre Wahrnehmung und ihr Empfinden von dem anderer unterscheidet. Sie scheint viel intensiver wahrzunehmen, scheint Schwierigkeiten zu haben, sich als Mensch und Individuum in den großen Zusammenhang einzuordnen. Sie ist sich fremd, rinnt sich selbst immer wieder wie …