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Phil Klay – Wir erschossen auch Hunde

Für die meisten finden Kriege im Fernsehen statt. In der Zeitung allenfalls. Weit entfernt von alltäglichem Dauerstress und dem verzweifelten Versuch, sich zu entspannen. Phil Klay, der selbst als US-Marine im Irak stationiert war, liefert mit seinem Erzählband ,Wir erschossen auch Hunde‘ den Krieg und seine Sinnlosigkeit mit Wucht und Eindringlichkeit direkt ins heimische Wohnzimmer. Krieg ist heute automatisiert, die Feindbilder sind klar. Man tut gut daran, weder Mission nach Handeln zu sehr zu hinterfragen. Und auch wenn man nach Hause zurückkehrt, bleibt man dort. In zwölf Erzählungen aus Truppenlagern in Afghanistan oder dem Irak beschreibt Phil Klay auf vielfältige Weise den Umgang mit Krieg, Tod, Gewalt und Befehlen. Viele seiner Figuren haben das selbstständige und kritische Denken längst aufgegeben und sich einer Idee unterworfen, die sie für gut und ehrenhaft halten. Viele fürchten einfach nur um ihr Leben, auch wenn keiner von ihnen es zugeben kann. Sie handeln so automatisch wie die Waffen und Geschütze, die sie bedienen. In dem Moment denkt man nicht darüber nach. Da überlegt man, wer in dem Haus ist, …