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Inger-Maria Mahlke – Rechnung offen

Inger-Maria Mahlke ist eine deutsche Autorin. Sie studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. Für ihr Debüt Silberfischchen (hier ein Verweis auf die Rezension bei Schöne Seiten) gewann Mahlke den Klaus-Michael-Kühne Preis, ihr sei, so die Jury, ein nahezu perfektes Prosawerk gelungen. Man stelle sich ein ganz gewöhnliches Miethaus vor, in irgendeinem nicht zwielichtigen, aber doch schwierigen Stadtviertel, derer es viele gibt in unseren bundesdeutschen Großstädten. Da Mahlke in Berlin lebt, liegt es nahe, an Berlin zu denken, aber jeder wird in der Stadt, in der er gerade wohnt, ähnliche Viertel kennen oder selbst dort eine Wohnung haben. In diesem Miethaus leben verschiedene Menschen, prallen Lebenswirklichkeiten manchmal so hart aufeinander, dass es weh tut. Da ist Frau Streml, die alte und demente Frau, die immer weiter in ihr früheres Leben abdriftet, während sie sich im Jetzt nicht mehr zurechtfindet. Das Rührgerät war nicht unter dem Schrank unter der Arbeitsplatte, Elsa stellte die Zitronenpresse wieder zurück, richtete sich auf. Sie verschwanden, die Dinge. Der Kehrbesen, ihr Bademantel, Fön, Bügeleisen, Sparschäler. …