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Connie Palmen – Die Sünde der Frau

In ihren vier Kurzessays beleuchtet Connie Palmen das Leben von vier Frauen, die sich alle in ähnlicher Weise nicht nur von den Erwartungen ihres Umfelds an das Frausein gelöst, sondern auch eine neue Person erschaffen haben, um ihren Wurzeln zu entkommen. Marilyn Monroe, Patricia Highsmith, Marguerite Duras und Jane Bowles wuchsen vaterlos in schwierigen Verhältnissen auf – und erschufen sich jeweils selbst als Kunstwerk neu. Auf der Rückseite des ausnehmend schön gestalteten Büchleins steht: Vier Frauen, vier Tragödien. Der Begriff “tragisch” wird heute inflationär verwendet, im Falle Connie Palmens darf man davon ausgehen, dass sie ihn nicht gedankenlos verwendet. Eine tragische Figur zu sein, bedeutet schuldlos schuldig zu werden, hineingeworfen zu werden in Umstände, die letztlich mittels komplizierter Verwicklungen zum Untergang führen. Schuldig geworden sind Monroe, Highsmith, Duras und Bowles vor allem an sich selbst. Ihnen allen gemein ist ein hohes Maß an Selbstzerstörung, ein unerbittlicher Umgang mit dem eigenen Ich. Sie waren Trinkerinnen, tablettenabhängig, depressiv, verzweifelt auf der Suche nach dem wahren Selbst hinter der Kunstfigur. Sie alle gaben sich neue Namen, um die …

Connie Palmen – Du sagst es

Sie gelten als eines der bedeutendsten, aber auch berüchtigtsten Paare der Literaturgeschichte: Sylvia Plath und Ted Hughes. Am 11. Februar 1963 beging Sylvia Plath, kurz nach Veröffentlichung von Die Glasglocke, Selbstmord, indem sie ihren Kopf in den Herd legte und das Gas aufdrehte. Die niederländische Autorin Connie Palmen erzählt nun die Geschichte von Hughes und Plath, allerdings aus der Sicht des vielfach beschuldigten und als “Mörder” verunglimpften Ehemannes. Am Ende steht eine Rehabilitierung des Dichters. Lange war es eine tragische Geschichte, die nach einem Schuldigen verlangte. Sylvia Plath, nach ihrem Tod zur Ikone emporgehoben und als moderne Frau zerrissen zwischen dem Verlangen, sich künstlerisch zu verwirklichen und dem klassischen Frauenbild der Zeit zu entsprechen, stand an einem Montagmorgen im Februar 1963 auf und stellte ihren Kindern Frieda und Nicholas das Frühstück bereit. Sie dichtete sorgsam sämtliche Ritzen zwischen Küche und restlicher Wohnung ab, um die Kinder nicht zu gefährden, schluckte eine Packung Schlaftabletten und legte den Kopf in den Gasherd. Zu diesem Zeitpunkt lebten Hughes und Plath bereits getrennt. Seine Affäre mit Assia Weville hatte …