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Sigismund Krzyzanowski – Der Club der Buchstabenmörder

Im Club der Buchstabenmörder treffen Männer unter der Prämisse zusammen, ihre kreativen Einfälle und literarischen Fantasien auf keinen Fall in schriftlicher Form zu Papier zu bringen. Gewissheit tötet Freiheit, Tinte auf Papier Ideen. Indem sie ihnen eine Leine um den Hals legt und sie damit in eine strenge Form nötigt. So treffen sich also diese Herren unter der Schirmherrschaft eines einstmals bekannten und gefragten Schriftstellers samstäglich in trauter Runde, um sich nach Boccaccio-Manier Geschichten zu erzählen. Die Werke Sigismund Krzyzanowskis sind, trotzdem er seinerzeit einige bekanntere Fürsprecher hatte, bis heute den meisten unbekannt. Sie werden aufgrund ihrer phantastisch-düsteren Färbung häufig verglichen mit Kafka, Poe, E.T.A. Hoffmann oder Borges, was sich im Mitte der 1920er geschriebenen „Der Club der Buchstabenmörder“ deutlich widerspiegelt. Durch den Tod seiner Mutter gezwungen, den Großteil seiner Privatbibliothek zu veräußern, um zur Beerdigung zu reisen, sieht sich ein Schriftsteller plötzlich mit der inspirierenden Kraft der Leere konfrontiert. Während er anfangs noch versucht, bekannte Geschichten wie Cervantes’ Don Quijote so gut es geht vor dem leeren Regal zu rekapitulieren, entwickeln seine Fantasien ein …