Alle Artikel mit dem Schlagwort: benno ohnesorg

Uwe Soukup – Der 2.Juni 1967

2017 jährt sich nicht nur der Deutsche Herbst, sondern auch das Vorspiel der 68er-Bewegung und die Initialzündung für ihre Radikalisierung. Die Entwicklungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Am 2.Juni 1967 wird Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Schahbesuch in Berlin von Polizisten zusammengeschlagen und schließlich von Karl-Heinz Kurras aus nächster Nähe in den Hinterkopf geschossen. Kurras ging bis zuletzt straffrei aus. Sein Schuss politisierte und radikalisierte in der Folge unzählige Studenten. Wie konnte so etwas wie der 2.Juni 1967 überhaupt geschehen? Welche Folgen für hatte der Mordfall Ohnesorg für die Bundesrepublik? Und weshalb hat es eigentlich so lange gedauert, bis man ihn ohne Umschweife und Schönfärberei einen Mordfall nennen durfte? Lange genug ging die Mär von der Notwehrhandlung um, von einem Schuss, der sich versehentlich gelöst habe, von einer unübersichtlichen Situation und einer angemessenen Härte. Heute wird niemand mehr bezweifeln wollen, dass es sich bei dem Schuss auf Benno Ohnesorg um eine vorsätzliche Tat gehandelt hat; auch wenn Karl-Heinz Kurras, ein Waffennarr und exzellenter Schütze, bis zuletzt weder Reue über den Vorfall gezeigt noch sein …

Ulrike Edschmid – Das Verschwinden des Philip S.

Ulrike Edschmid ist eine deutsche Autorin. Sie studierte sowohl Literaturwissenschaft und Pädagogik in Berlin und Frankfurt als auch an der Deutschen Film – und Fernsehakademie in Berlin. Viele von Edschmids Arbeiten basieren auf realen Personen oder Gegebenheiten. So sprach sie für ihre ersten Werke mit den Frauen berühmter Literaten und befragte sie zu deren Leben, in Wir wollen nicht mehr darüber reden beschäftigt sie sich mit dem tiefen Graben, der als Schatten des Nationalsozialismus das im Aufbau befundliche Nachkriegsdeutschland  durchzieht. Als Basis dafür dienen hunderte Briefe zwischen ihrem Schwiegervater und dessen Frau. Im hier vorliegenden Werk thematisiert sie den Weg ihres alten Freundes Werner Sauber in den Untergrund. Für alle, die sich mit der 68er-Generation und deren radikalisierten Ausläufern beschäftigen wollen oder beschäftigt haben, ist dieses Buch sicherlich ein Gewinn. Ich habe mich vor Jahren intensiv mit der RAF beschäftigt, mit deren Zustandekommen, der Studentenrevolte. Ich sah bis spät in die Nacht Gesprächsrunden mit Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit, versuchte mich an Herbert Marcuse und scheiterte, las Bernward Vesper, Stefan Austs Baader Meinhof Komplex und …