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Alice Munro – Die Liebe einer Frau

Alice Munro ist eine kanadische Autorin. Ihr Werk umfasst mehr als 150 Kurzgeschichten, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde. So 2009 mit dem Booker Prize und 2013 mit dem Literaturnobelpreis. Bereits im Teenageralter begann sie zu schreiben, als Studentin veröffentlicht sie erste Kurzgeschichten. Munro hat, so sagt man gemeinhin, die Kurzgeschichte nicht nur revolutioniert, sie hat sie als ernstzunehmende literarische Form neu etabliert. Was schon langsam zu einem Relikt zähflüssiger Deutschstunden zu werden drohte, ist mit dem Nobelpreis plötzlich wieder ziemlich salonfähig – und für eine breite Leserschaft interessant. “Weltliteratur” muss nicht immer auf 800 Seiten stattfinden, oft versteckt sie sich im Kleinen. Ihre Kurzgeschichtenbände erscheinen im Fischer Verlag. (Vorliegendes in der Übersetzung von Heidi Zerning) Frauen sind schwierig. Nicht nur allein, ganz für sich, sondern insbesondere untereinander. Vieles sagt man ihnen nach, Geschwätzigkeit, Boshaftigkeit, Gehässigkeit. Aber auch Fürsorge, Zartheit und Zerbrechlichkeit sind Attribute, die gemeinhin als fraulich oder weiblich bezeichnet werden. In ,Die Liebe einer Frau‘ lotet Alice Munro die Beziehungen von Frauen zueinander aus und lässt dem Abgründigen im weiblichen Miteinander besonders viel …